Podozyten Signaltransduktion: DFG fördert neuen Sonderforschungsbereich30. Mai 2025 Foto: © MQ-Illustrations/stock.adobe.com Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat bekanntgegeben, dass ein neuer Transregio/Sonderforschungsbereich an der Universität zu Köln gefördert wird. Der neue Transregio/Sonderforschungsbereich (SFB/TRR) 422 trägt den Titel „PodoSigN – Podozyten Signaltransduktion: Von den Grundlagen zum Krankheitsverständnis“ und erhält Fördermittel von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für eine Förderperiode von zunächst 3 Jahren und 9 Monaten. Der SFB/TRR 422 wurde gemeinsam von den Universitäten Köln, Hamburg und Münster beantragt. Er wird von Prof. Thomas Benzing, Direktor der Klinik II für Innere Medizin der Uniklinik Köln und einer der Sprecher des Exzellenzclusters CECAD, gemeinsam mit Prof. Tobias Huber, Direktor der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik des Uniklinikums Hamburg-Eppendorf und Sprecher des Hamburg Center for Kidney Health, geleitet. Im neuen Verbund untersuchen Forschende die molekularen Steuerungsprozesse strukturell komplexer Nierenzellen, die als Podozyten bekannt sind. „Diese Forschungsförderung freut uns sehr, weil die zu erwartenden Ergebnisse vielen Patientinnen und Patienten zugutekommen werden. Der Erfolg des von Benzing angeführten Forschungsverbundes ist ein Zeichen der wissenschaftlichen Exzellenz und spricht für die internationale Sichtbarkeit, die die beteiligten Gruppen erreicht haben“, sagt Prof. Joybrato Mukherjee, Rektor der Universität zu Köln. Pauschale in Höhe von 15.5 Millionen Euro Der SFB/TRR erhält Mittel inklusive einer Programmpauschale in Höhe von 15.5 Millionen Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft. „Die Förderung ist eine einmalige Chance für die deutsche Nierenforschung, die auf diesem Gebiet international führend ist“, sagt Benzing. Podozyten umhüllen die Blutgefäße des Nierenfilters und spielen eine Schlüsselrolle bei der Produktion von Urin. Sind sie geschädigt, kann die Niere ihre Filterfunktion nicht mehr zuverlässig erfüllen: Lebenswichtige Proteine gehen über den Urin verloren, die Nierenfunktion bricht zusammen. Solche Schädigungen sind ein Hauptfaktor bei der Entstehung chronischer Nierenerkrankungen, von denen weltweit Millionen Menschen betroffen sind. Trotz ihrer zentralen Bedeutung ist über die komplexen Signalwege, die die Gesundheit und Funktion von Podozyten regulieren, noch wenig bekannt. „Wir möchten verstehen, wie Podozyten auf zellulärer Ebene funktionieren – was sie über Jahrzehnte am Leben hält und was sie krank macht“, erklärt Benzing. Das Ziel der Wissenschaftler ist es, die Mechanismen der Podozytenschädigung systematisch zu entschlüsseln, molekulare „Checkpoints“ zu identifizieren und neue Therapieansätze zu entwickeln. Dazu kommen hochmoderne Technologien wie Einzelzellanalysen, innovative Bildgebungsverfahren und KI-gestützte Datenauswertung zum Einsatz. Die Forschungsergebnisse sollen in digitale Modelle einfließen, die mit Daten aus nationalen und internationalen Gewebesammlungen verknüpft werden. Für Benzing ist die Zukunft klar: „Indem wir diese technologische Breite mit der Integration klinischer Daten verbinden, heben wir die Podozytenforschung auf ein neues Niveau – und legen damit letztlich die Grundlagen für eine präzisere und wirksamere Prävention und Behandlung von Nierenerkrankungen.“
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