Polyzystisches Ovarialsyndrom: Erhöhtes Risiko für Essstörungen bei Frauen

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Frauen mit Polyzystischem Ovarialsyndrom (PCOS) haben laut einer aktuellen Studie der University of Wisconsin-Madison, USA, ein höheres Risiko, Bulimie, Essattacken und Essstörungen zu entwickeln.

Die Studie, die im „Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism“ veröffentlicht wurde, untersuchte als Metaanalyse Ergebnisse aus 20 Querschnittsstudien in neun Ländern. Das umfasste Daten von 28.922 Frauen mit PCOS und 258.619 Frauen ohne diese Erkrankung.

Als die Forscher die Frauen nach ihrem Body-Mass-Index (BMI) analysierten, wiesen sowohl die normalgewichtigen als auch die übergewichtigen Frauen höhere Werte für Essstörungen auf als Frauen ohne PCOS. Dies deutet darauf hin, dass der Zusammenhang nicht vom BMI abhängt, erklärt die Erstautorin der Studie, Prof. Laura Cooney. Sie ergänzt: „Viele Frauen mit PCOS erfahren Gewichtsstigmatisierung, und das kann sich allgemein negativ auf die psychische Gesundheit auswirken und zu Essstörungen beitragen.“

Die Metaanalyse konnte keinen Zusammenhang zwischen PCOS und der Essstörung Anorexie feststellen. Die Autoren weisen jedoch darauf hin, dass Studien zu Anorexie und PCOS eher begrenzt sind und bei einer Person, die auf PCOS untersucht wird, immer ein starker Verdacht auf eine Essstörung bestehen sollte. „Unsere Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung eines Screenings auf Essstörungen bei Frauen mit PCOS, bevor Ärzte Ratschläge zum Lebensstil geben“, betont Cooney abschließend.