Positionspapier skizziert Vorschläge zur Verbesserung der Versorgung von Endometriose27. Februar 2023 Bild: © Yatakviju – stock.adobe.com Endometriose ist eine gutartige, für Betroffene aber sehr schmerzhafte Erkrankung und betrifft derzeit circa zehn bis 15 Prozent der Frauen in der reproduktiven Lebensphase. Bis zur Diagnose müssen diese in Deutschland und Österreich allerdings durchschnittlich zehn Jahre warten. Das gemeinsam von der Arbeitsgemeinschaft Endometriose e.V. (AGEM) und der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Endoskopie e.V. (AGE) herausgegebene Positionspapier erläutert die identifizierten Defizite und erörtert Änderungsvorschläge. Beide Arbeitsgemeinschaften unterstützen die Selbsthilfeorganisation Endometriosevereinigung Deutschland e.V. Das gesellschaftliche Bewusstsein für Endometriose wächst. Die chronisch-entzündliche, östrogenabhängige Erkrankung von Frauen während der reproduktiven Lebensphase betrifft Schätzungen zufolge 10 bis 15 Prozent der Bevölkerung. Damit zählt Endometriose zu den häufigsten gutartigen gynäkologischen Leiden. Man geht von ca. 40.000 Neuerkrankungen pro Jahr aus. Aktuell sind etwa 2 bis 4 Millionen Frauen in Deutschland betroffen. Konkrete Vorschläge für verbesserte strukturelle Rahmenbedingungen Da die strukturellen Gegebenheiten für eine flächendeckende und effektive Diagnostik und Therapie der Endometriose im deutschen Gesundheitssystem bisher unzureichend sind, geben die Arbeitsgemeinschaft Endometriose e.V. (AGEM) und die Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Endoskopie e.V. (AGE) der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. jetzt ein gemeinsames Positionspapier heraus. Darin werden ganz konkrete Vorschläge zur Anpassung genannt. Der Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF) und die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. (DGGG) unterstützen das Papier.„In unserem Gesundheits- und Honorierungssystem müssen die Komplexität der Diagnostik und Behandlung der Endometriose deutlich besser abgebildet werden. Um betroffene Frauen möglichst frühzeitig besser diagnostizieren zu können und eine adäquate Therapie einleiten zu können, sind in den Praxen extrabudgetäre Leistungskomplexe um Früherkennung und Anamnese notwendig.“Dr. Klaus Doubek, Präsident Berufsverband der Frauenärzte e.V (BVF)Die wissenschaftlichen Aktivitäten zur Endometriose-Forschung werden momentan in der neuen Arbeitsgemeinschaft Endometriose e. V. (AGEM) in der DGGG gebündelt. Forschung und sektorenübergreifende Vernetzung auf diesem Gebiet zu fördern, ist Kernziel der AGEM, um letztlich die Behandlung im Versorgungsalltag wirksam und flächendeckend zu verbessern.„Die vielfältigen aktuellen Forschungsvorhaben zur Endometriose sind absolut lobenswert. Mittelfristig wird noch mehr finanzielle Unterstützung notwendig sein, um Grundlagenforschung, Versorgungsforschung und klinische Forschung im Sinne der betroffenen Patientinnen voran zu bringen und Krankheitskosten zu senken.“ Prof. Dr. Barbara Schmalfeldt, DGGG-PräsidentinDie AGEM versteht sich hierbei als Schnittstelle für Experten aus der DGGG sowie aus weiteren Fachgesellschaften und Arbeitsgemeinschaften, damit die Erkrankung Endometriose besser diagnostizierbar und behandelbar wird und noch mehr Wahrnehmung erfährt. Aktuell birgt Endometriose ein Risiko für hohe volkswirtschaftliche Belastungen durch direkte Krankheitskosten und häufige Produktivitätsausfälle über einen sehr langen Zeitraum.
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