Positive Beeinflussung der Rheumatoiden Arthritis im Frühstadium

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Leichte Verbesserungen durch Methotrexat in einer niederländischen Proof-of-Concept-Studie.

Einer klinischen Rheumatoiden Arthritis (RA) geht eine Arthralgie mit subklinischen Entzündungen voraus. Das pharmakologische Eingreifen mit dem immunsuppressiven Methotrexat in dieser frühen Phase verhinderte in einer randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Proof-of-Concept-Studie nicht die klinische Manifestation der RA, konnte aber deren Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Konkret äußerte sich dies über eine anhaltende Verbesserung der im MRT nachgewiesenen Entzündung, der damit verbundenen Symptome und Beeinträchtigungen im Vergleich zu Placebo.

An der „Lancet“-Studie einer niederländischen Forschergruppe von der Universität Leiden nahmen 236 Erwachsene (≥18 Jahre) mit Arthralgien teil, bei denen klinisch der Verdacht auf eine RA bestand und im MRT eine subklinische Gelenkentzündung festgestellt wurde. Nach dem Zufallsprinzip wurden diese der Behandlungsgruppe (n=119) mit einer einmaligen intramuskulären Glucocortikoid-Injektion (120 mg) und einer einjährigen oralen Methotrexat-Behandlung (bis zu 25 mg/Woche) oder der Placebogruppe (n=117; einmalige Injektion und Tabletten für 1 Jahr) zugeteilt. Die Nachbeobachtung erfolgte nach dem Ende des einjährigen Behandlungszeitraums für ein weiteres Jahr. Alle Probanden wurden in die Intention-to-treat-Analyse eingeschlossen.

Der primäre Endpunkt war die Entwicklung einer klinischen Arthritis (die die Kriterien der Klassifikation der RA von 2010 erfüllt oder ≥2 Gelenke betrifft), die ≥2 Wochen lang anhielt. Nach zwei Jahren war die Häufigkeit des primären Endpunktes in beiden Gruppen ähnlich (23 [19 %] in der Behandlungsgruppe vs. 21 [18 %] in der Placebogruppe; HR 0,81; 95 %-KI 0,45–1,48).

Im Rahmen der Analyse der sekundären Endpunkte stellten die Autoren fest, dass sich die körperliche Funk­tionsfähigkeit unter Metho­trexat in den ersten vier Monaten stärker und nachhaltiger verbesserte als in der Placebogruppe (mittlerer Unterschied zwischen den Gruppen beim Health Assessment Questionnaire Disability Index über 2 Jahre: -0,09; 95 %-KI -0,16 bis -0,03; p=0,0042).

Das gleiche konnte für Schmerzen (Skala 0–100, mittlerer Unterschied zwischen den Gruppen: -8; 95 %-KI -12 bis -4; p<0,0001), Morgensteifigkeit der Gelenke (-12; 95 %-KI -16 bis -8; p<0,0001), Präsentismus (-8 %; 95 %-KI -13 bis -3; p=0,0007) und im MRT nachgewiesene Gelenkentzündungen (-1,4 Punkte; 95 %-KI -2,0 bis -0,9; p<0,0001) gezeigt werden. Die schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse entsprachen dem bekannten Sicherheitsprofil von Metho­trexat und unterschieden sich nicht zwischen den Gruppen. (ah)