Präeklampsie: Defekte Spermien verdoppeln das Risiko14. Oktober 2024 Foto: © lexiconimages/stock.adobe.com Eine Studie der Universität Lund, Schweden, zeigt, dass ein hoher Anteil von Spermien, die bestimmte DNA-Defekte aufweisen, mit einem verdoppelten Risiko für Präeklampsie bei Frauen verbunden ist, die durch In-Vitro-Fertilisation (IVF) schwanger geworden sind. Es sei bereits bekannt, dass Frauen, die durch künstliche Befruchtung schwanger werden, ein erhöhtes Risiko für Präeklampsie, wiederholte Fehlgeburten und Frühgeburten mit geringerem Geburtsgewicht haben, schreiben die Autoren der vorliegenden Studie eingangs. Die Gründe dafür sind jedoch noch nicht vollständig geklärt. „Vor einer geplanten IVF wird die Spermaprobe des Mannes auf Konzentration, Beweglichkeit und Morphologie untersucht. Es gibt jedoch Männer, die nach dieser Analyse normale Spermien haben, aber dennoch eine verminderte Fruchtbarkeit aufweisen“, erklärt Amelie Stenqvist, Dozentin an der Universität Lund. Etwa 20 bis 30 Prozent der Babys, die durch IVF geboren werden, haben Väter mit geschädigter DNA in ihren Spermien, was sich in einer erhöhten DNA-Fragmentierung zeigt, so die Forscher. Der DNA-Fragmentierungsindex (DFI) ist ein Maß für die Anzahl der Strangbrüche in der DNA und liefert wichtige neue Informationen über die männliche Fruchtbarkeit. Spermien mit DNA-Schäden können zwar immer noch fruchtbar sein, aber die Chancen auf eine Befruchtung sind geringer, und wenn der Prozentsatz des DFI 30 Prozent übersteigt, liegen die Chancen auf eine natürliche Empfängnis nahe bei Null, erklären sie weiter. Obwohl die derzeitigen In-vitro-Techniken dazu führen, dass auch Männer mit einem hohen DFI-Wert Väter werden können, sei bisher sehr wenig über die Auswirkungen der DNA-Fragmentierung auf die Schwangerschaft und die Gesundheit des Babys bekannt gewesen, betonen die Forscher. „Da die Hälfte der DNA der Plazenta vom Vater stammt und die Entwicklung und Funktion der Plazenta eine zentrale Rolle bei der Präeklampsie spielt, wollten wir untersuchen, ob ein hoher Prozentsatz an DNA-Schäden in den Spermien das Risiko einer Präeklampsie beeinflusst“, erklärt Prof. Aleksander Giwercman von der Universität Lund. Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift „Fertility and Sterility“ veröffentlicht. Ergebnisse der Studie Die Ergebnisse zeigten, dass bei den 841 Paaren, die sich einer IVF unterzogen, ein DFI von über 20 Prozent das Risiko einer Präeklampsie bei der Frau verdoppelte (10,5 Prozent) und auch das Risiko einer Frühgeburt erhöhte. In der IVF-Gruppe mit einem DFI unter 20 Prozent lag das Präeklampsie-Risiko bei 4,8 Prozent, was vergleichbar ist mit Schwangerschaften, die auf natürlichem Wege entstehen. Bei Paaren, die sich einer ICSI unterzogen, gab es keinen Zusammenhang mit Präeklampsie. „Unsere neuesten Ergebnisse zeigten auch, dass eine DFI-Analyse zur Erkennung von Risikoschwangerschaften eingesetzt werden kann“, sagt Aleksander Giwercman. Die Forscher stellten außerdem fest, dass eine hohe DNA-Fragmentierung in Spermien mit dem allgemeinen Gesundheitszustand des Vaters zusammenhängt und potenziell behandelbar ist. Weitere Untersuchungen geplant Der nächste Schritt bestehe darin, herauszufinden, welche Gruppe von Männern am besten auf Methoden zur Vorbeugung und Behandlung von DNA-Schäden bei Spermien anspricht, und diese Methoden zu testen, um Schwangerschaftskomplikationen zu verhindern, betont Stenqvist abschließend.
Mehr erfahren zu: "Neue Studie: weitaus weniger Mikroorganismen in Tumoren als bisher angenommen" Weiterlesen nach Anmeldung Neue Studie: weitaus weniger Mikroorganismen in Tumoren als bisher angenommen Ein Forschungsteam der Johns Hopkins University (USA) hat herausgefunden, dass sequenzierte Tumorproben deutlich weniger mikrobielles Erbgut aufweisen, das tatsächlich mit einer bestimmten Krebsart assoziiert ist, als bisher angenommen. Bisherige Ergebnisse […]
Mehr erfahren zu: "Gesundheitsleistungen weltweit: Sexuelle und reproduktive Gesundheit laut DEval selten im Fokus" Gesundheitsleistungen weltweit: Sexuelle und reproduktive Gesundheit laut DEval selten im Fokus Laut dem Deutschen Evaluierungsinstitut der Entwicklungszusammenarbeit (DEval) stehen bei den Vorhaben des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sexuelle und reproduktive Rechte deutlich seltener im Fokus.
Mehr erfahren zu: "DKG zur ePA: „Kliniken treiben Umsetzung aktiv voran“" DKG zur ePA: „Kliniken treiben Umsetzung aktiv voran“ Fast alle Klinken in Deutschland (98%) haben mit den organisatorischen Vorbereitungen zur Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) begonnen. Dies geht aus einer aktuellen Blitzumfrage des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) hervor.