Präeklampsie: Potenzieller epigenetischer Biomarker gefunden

Foto: © Adene Sanchez/peopleimages.com/stock.adobe.com

Eine aktuelle Analyse von Wangenabstrichen schwangerer Frauen ergab einen potenziellen epigenetischen Biomarker für Präeklampsie. Das berichten Forscher der Washington State University und des St. Franciscan Hospital in Indianapolis, beide USA.

Zur Bestätigung der Ergebnisse ist zwar eine klinische Studie erforderlich, so die Autoren, doch die in der Fachzeitschrift „Environmental Epigenetics“ veröffentlichte Studie gebe Anlass zur Hoffnung, dass ein einfacher Test entwickelt werden kann, um Präeklampsie früher in der Schwangerschaft zu erkennen. Derzeit wird Präeklampsie normalerweise durch Symptome wie ungewöhnlich hohen Blutdruck erkannt, die erst im zweiten Schwangerschaftstrimester auftreten. Manchmal bleibt die Erkrankung unentdeckt, bis sie zu einem Notfall wird, heißt es weiter.

Verlauf der Studie

Für diese Studie sammelte Co-Autor Dr. Paul Winchester, Leiter der neonatalen Intensivstation am St. Franciscan Hospital in Indianapolis, USA, Wangenzellen von 49 jungen Müttern nach der Geburt ihrer Babys. In dieser Probe hatten 13 der Frauen Präeklampsie und hatten eine Frühgeburt. Die übrigen Mütter hatten keine Präeklampsie, obwohl 23 trotzdem eine Frühgeburt hatten und eine Kontrollgruppe von 13 Müttern die Geburt zum errechneten Termin hatte. Ein Forscherteam um Co-Autor Michael Skinner von der Washington State University analysierte daraufhin die Zellen auf Veränderungen ihrer Epigenetik.

Die Ergebnisse: Die Forscher fanden heraus, dass die Mütter mit Präeklampsie 389 epigenetische Veränderungen in Bereichen aufwiesen, die als DNA-Methylierungsbereiche bekannt sind. Diese Veränderungen wurden bei Müttern ohne diese Erkrankung nicht gefunden. Außerdem überschnitten sich diese Veränderungen nur zu 15 Prozent mit der Epigenetik der anderen Mütter, die eine Frühgeburt hatten, aber nicht an dieser Erkrankung litten. Das deute darauf hin, dass es sich um epigenetische Veränderungen handelt, die speziell mit Präeklampsie in Zusammenhang stehen.

Die Forscher hoffen nach eigenen Angaben, nun eine klinische Studie durchführen zu können, die die Ergebnisse dieser Forschung bestätigt – und letztendlich zu einem Wangenabstrichtest führt, um diese Risiken früher zu erkennen und präventive medizinische Behandlungen zu ermöglichen. „Frühgeburten, die mittlerweile mehr als zehn Prozent aller Schwangerschaften [in den USA] ausmachen, verursachen in hohem Maße die späteren Gesundheitsprobleme jeder dieser Frühgeborenen“, betont Skinner abschließend.