Prävalenz von Hochrisiko-HPV 16 und 18 beim oropharyngealen Plattenepithelkarzinom

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Die Pathogenese des HPV-assoziierten oropharyngealen Plattenepithelkarzinoms ist gegenwärtig Gegenstand verschiedener Untersuchungen. Die Anwesenheit einer latenten HPV-Infektion der Tonsillen bei ansonsten gesunden Erwachsenen kann möglicherweise Erklärungen für die Pathogenese liefern und das Verständnis für die HPV-assoziierte Onkogenese vertiefen.

Die Autoren der vorliegenden Studie evaluierten die Prävalenz von oropharyngealen HPV sowie den räumlichen Zusammenhang zwischen Virus und Biofilm der Tonsillen. Sie untersuchten hierzu im Rahmen einer retrospektiven Querschnittsstudie Proben von Tonsillengewebe aus nicht onkologisch bedingten Tonsillektomien (tumorfreies Tonsillengewebe von 102 erwachsenen Patienten im Alter zwischen 20 und 39 Jahren).

Der HPV-Status wurde mittels Poly­merase-Kettenreaktion festgestellt; die Hochrisiko-Subtypen 16 und 18 wurden mittels quantitativer Polymerase-Kettenreaktion bestimmt. HPV-positive Proben wurden durch In-situ-Hybridisierung analysiert, um das virale Kapsidprotein zu lokalisieren. Die Proben wurden anschließend mit Concanavalin A gefärbt, um das Vorliegen von Biofilm festzustellen. Die Proben wurden außerdem mit 4‘,6-Diamidin-2-phenylindol (DAPI) eingefärbt, um die Lokalisierung von des Virus in Relation zum Zellnukleus zu visualisieren.

Bei den 102 erwachsenen Patienten (53,9 % Frauen) lag die allgemeine Prävalenz für HPV im Tonsillengewebe bei 4,9 % (n = 5); für die Hochrisiko-Subtypen 16 und 18 lag dieser Wert bei 3,9 % (n = 4). In dieser Population zeigte die In-situ-Hybridisierung die Kolokalisation des Biofilms durch HPV.

Biofilm, so das Fazit der Autoren, liegt bei einem beachtlichen Anteil des untersuchten Tonsillengewebes vor; HPV kolokalisiert sich außerdem im Biofilm. Die Autoren gehen davon aus, dass diese Erkenntnisse eine wichtige Rolle bei der Erklärung der Pathogenese HPV-assoziierter Karzinoma spielt. (am)