Prävalenz von Überschneidungen bei Störungen der Darm-Hirn-Interaktion19. Dezember 2023 © Inna – stock.adobe.com (Symbolbild) Gemäß der Rom-Kriterien können verschiedene Arten von Störungen der Darm-Hirn-Interaktion („gut-brain interaction“, DGBI) differenziert werden. Häufig kommt es zu Überschneidungen der Symptomkategorien. Ziel einer systematischen Metaanalyse war es, die Prävalenz von DGBI-Überlappungen zu definieren und diese bevölkerungsbasiert und in verschiedenen Versorgungseinrichtungen zu vergleichen. Zudem sollte bei DGBI mit und ohne Interferenz die Symptomschwere von psychologischen Komorbiditäten überprüft werden. Grundlage der Studie bildete eine Datenbank-Recherche in PubMed und Embase von Beginn an bis März 2022 nach Arbeiten, die über die Prävalenz von DGBI-Überlappungen bei erwachsenen Teilnehmern (Alter ≥18 Jahre) berichteten. Die Forschenden schlossen nur Studien ein, die eine spezifische DGBI-Diagnose beinhalteten Studien mit gemischten Populationen mit DGBI und organischen Erkrankungen schlossen sie hingegen aus. Von 1268 gescreenten Studien kamen 46 für die Auswertung infrage, die über 75.682 erwachsene DGBI-Teilnehmer berichteten. Insgesamt wiesen 24.424 Personen (gepoolte Prävalenz 36,5%; 95%-KI 30,7–42,6) eine DGBI-Überschneidung auf, wobei eine erhebliche Heterogenität zwischen den Studien bestand. In der tertiären Gesundheitsversorgung war eine Interferenz bei Teilnehmern mit DGBI häufiger (gepoolte Prävalenz 47,3%; 95%-KI 33,2–61,7) als in bevölkerungsbezogenen Kohorten (gepoolte Prävalenz 26,5%; 95%-KI 20,5–33,4; OR 2,50; 95%-KI 1,28–4,87; p=0,0084). Die Werte für die körperliche Komponente der Lebensqualität waren bei Teilnehmern mit DGBI-Überschneidungen signifikant niedriger als bei Teilnehmern ohne Überlappungen (∆ −0,47; 95%-KI −0,80 bis −0,14; p=0,025). Darüber hinaus zeigten Teilnehmer mit DGBI-Interferenz sowohl erhöhte Symptomwerte für Angst (0,39; 95%-KI 0,24–0,54; p=0,0001) als auch für Depressionen (0,41; 95%-KI 0,30–0,51; p=0,0001). Fazit Es zeigte sich, dass Überschneidungen von DGBI-Subtypen häufig sind, öfters in Einrichtungen der tertiären Versorgung vorkommen und oftmals mit schwereren Symptomen oder psychologischen Komorbiditäten assoziiert sind. Trotz des großen Stichprobenumfangs zeigten die vergleichenden Analysen eine erhebliche Heterogenität, und die Ergebnisse sollten mit Vorsicht interpretiert werden. (je) Autoren: Fairlie T et al. Korrespondenz: Gerald Holtmann; [email protected] Studie: Overlap of disorders of gut-brain interaction: a systematic review and meta-analysis Quelle: Lancet Gastroenterol Hepatol 2023;8(7):646–659. Web: https://doi.org/10.1016/S2468-1253(23)00102-4
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