Prävention im Fokus: Charité startet Studie zur Herzgesundheit3. Juni 2025 Die Probanden durchlaufen in der Heart-Health-Studie einen umfassenden Herz-Check-Up. (Symbolfoto: ©Silvia Beres/stock.adobe.com) Welche Möglichkeiten gibt es, kardiovaskuläre Erkrankungen frühzeitig zu erkennen oder sie sogar zu vermeiden? Zur intensiveren Erforschung der präventiven Chancen startet die Charité – Universitätsmedizin Berlin jetzt die Pilotphase der Heart-Health-Studie. Die Heart-Health-Studie ist ein Projekt des Friede Springer – Cardiovascular Prevention Center (FS-CPC) der Charité. Dieses hat sich zum Ziel gesetzt, kardiovaskuläre Erkrankungen gezielter zu erforschen, individuelle Risiken frühzeitig zu erkennen und präventiv handeln zu können. An der Pilotphase sollen 500 Probandinnen und Probanden teilnehmen. Die umfassende Diagnostik findet an zwei Tagen am Charité Campus Benjamin Franklin statt. Die wissenschaftliche Arbeit des Zentrums berücksichtige wichtige interdisziplinäre Schnittstellen, wie etwa die Gen- und Mikrobiom-Forschung, KI-unterstützte Bildgebung, Digital Health und psychosoziale Gesundheit, erläutert die Charité in einer Mitteilung zum Start des Projektes. Durch den ganzheitlichen Forschungsansatz sollen neue Erkenntnisse gewonnen werden, die schließlich in konkrete und personalisierte Präventionskonzepte für die Herz-Kreislauf-Gesundheit umgesetzt werden können. Personalisierte Prävention durch Fokus auf „human ecosystem“ Das FS-CPC ist Teil der Charité-Unternehmensstrategie 2030. Prof. Heyo K. Kroemer, Vorstandsvorsitzender der Charité, betont: „Das FS-CPC ist einer unserer Meilensteine im Strategiebaustein Prävention. Wir wissen, dass ein frühes Eingreifen den Verlauf von Herz-Kreislauf-Erkrankungen maßgeblich verändern kann. Wir wissen auch, dass die Entstehung von Erkrankungen ein komplexes Zusammenspiel mehrerer Faktoren ist. Bisher ist allerdings noch wenig erforscht, wie dieses Zusammenspiel sich auf den Ausbruch oder die Verhinderung einer Erkrankung genau auswirkt. Und genau da setzt das Center an: Wir konzentrieren uns vor allem auf die Erhaltung der Gesundheit.“ Er ergänzt: „Wissenschaftliche Fragen werden an interdisziplinären Schnittstellen bearbeitet und das sogenannte ‚human ecosystem‘ in den Mittelpunkt gerückt, um mehr individuelle Risikoprofile zu erstellen und daraus personalisierte Maßnahmen zur Gesundheitserhaltung abzuleiten.“ Zahlreiche Studien konnten schon zeigen, dass die frühe Implementierung von gezielten Präventionsmaßnahmen die Krankheitslast über die gesamte Lebensspanne hinweg erheblich verringern oder sogar vermeiden kann. Prof. Ulf Landmesser, Direktor des FS-CPC, erklärt: „Wir sind davon überzeugt, dass die Forschung im Bereich der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in den kommenden Jahren einen relevanten Einfluss auf die medizinische Versorgung haben wird. Unsere Heart-Health-Studie wird dazu einen wichtigen Beitrag leisten: Mit Präzisionsmedizin können wir genau nachvollziehen, wie verschiedene Risikofaktoren in Wechselwirkung treten und wie individuelle Lebensstilfaktoren und genetische Prädispositionen die Entstehung von zum Teil noch präklinischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen beeinflussen. Diese Erkenntnisse werden es uns ermöglichen, effektive Präventionsmaßnahmen zu entwickeln, die auf den einzelnen Menschen zugeschnitten sind – dies werden wir in weiteren Studien untersuchen.“ An die Pilotphase wird sich im kommenden Jahr eine große Hauptstudie anschließen. Diese soll über einen Zeitraum von sechs Jahren mit insgesamt bis zu 5000 Probandinnen und Probanden durchgeführt werden. Interessierte können sich dafür ab sofort über die Website anmelden.
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