Präventionsnetzwerk #sicherimDienst: Leitfaden Gewaltvermeidung in Kliniken

Cover des Präventionsleitfadens. Bildquelle: KGNW / #sicherimDienst

Die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW) hat in Zusammenarbeit mit dem Präventionsnetzwerk #sicherimDienst einen neuen Leitfaden mit Sicherheitsempfehlungen für Beschäftigte in Kliniken herausgebracht.

Das Präventionsnetzwerk, so heißt es, setze sich dafür ein, Beschäftigte in öffentlichen Einrichtungen, insbesondere im Gesundheitssektor, besser vor Gewalt zu schützen. Durch die Kooperation mit der KGNW solle die Präventionsarbeit in Krankenhäusern weiter gestärkt und der Schutz des Personals ausgebaut werden.
„Gerade die Menschen, die sich in Kliniken an vorderster Front abrackern und dafür sorgen, dass Kranke wieder gesund werden, sollten den ganzen Tag nichts Anderes erfahren als Respekt und Dankbarkeit. Die Kümmerer unserer Gesellschaft sollten sich sicher fühlen und sicher sein“, betonte Herbert Reul, Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW), bei der Vorstellung des Leitfadens.

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann ergänzte: „In unerträglicher Weise kommt es in den letzten Jahren zu immer mehr Gewaltvorfällen im Gesundheitsbereich. Die steigenden Zahlen verdeutlichten, dass Gewaltprävention sehr wichtig sei. Daher sei es „eine gute Sache“, dass die KGNW der Initiative ,Sicher im Dienst‛ beigetreten sei und mit ihrer Broschüre eine konkrete Hilfestellung für die nordrhein-westfälischen Krankenhäuser gebe. „Für das Land ist es ein wichtiges Anliegen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestmöglich zu schützen. Das Gesundheitsministerium hat im Mai dieses Jahres einen ,Runden Tisch‛ ins Leben gerufen, der einen Austausch zwischen Landesregierung und dem Gesundheitswesen zu diesem Thema ermöglicht“, erinnerte Laumann.

Zündschnur wird immer kürzer

„Für die Beschäftigten in unseren Krankenhäusern wird es zu einer wachsenden Belastung, dass die Zündschnur bei immer mehr Menschen offensichtlich kürzer wird“, berichtete KGNW-Vizepräsident Dr. Matthias Ernst. „Gewalterfahrungen sind leider alltäglich – und sollten genau dies nicht bleiben. Deshalb senden wir als NRW-Krankenhäuser ein klares Signal: Wir tolerieren keinerlei Gewalt – in keiner Form.“

Gewaltprävention und der fürsorgliche Umgang mit Gewalterfahrungen erforderten die Aufmerksamkeit des Managements, betonte der KGNW-Vize. „Null Toleranz für Gewalt“ müsse ein essenzieller Teil der Unternehmenskultur sein. Der mit Praktikern aus NRW erarbeitete Leitfaden ,Gewalt und Gewaltprävention im Krankenhaus’ bündele hierfür wichtige Hinweise. Diese könnten als eine Art Checkliste dabei helfen, in den Krankenhäusern bestehende Konzepte gegebenenfalls zu erweitern oder neue zu erarbeiten. Zugleich sollten die Kliniken von der schon großen Erfahrung des Präventionsnetzwerkes ,Sicher im Dienst‛ profitieren.

Der Leitfaden „Gewalt und Gewaltprävention im Krankenhaus“ ist nach Angaben des Präventionsnetzwerkes von einer Arbeitsgruppe aus Beschäftigten aus dem Gesundheitsbereich der NRW-Krankenhäuser sowie Vertretern des Netzwerks #sicherimDienst und der Unfallkasse Nordrhein-Westfalen entwickelt worden. Der Leitfaden biete „umfassende Empfehlungen und praxisorientierte Maßnahmen“, um Gewalt im Krankenhaus vorzubeugen und im Ernstfall adäquat zu reagieren. Er richte sich an alle Krankenhausmitarbeitenden und solle zu einem sicheren Arbeitsumfeld beitragen. Der Leitfaden „Gewalt und Gewaltprävention im Krankenhaus“ sei an die NRW-Krankenhäuser verschickt worden und stehe online zur Verfügung: https://www.kgnw.de/klinik-welt/gewaltpraevention