Preisverleihungssitzung der DOG: Elisabeth Messmer mit Chibret-Medaille in Gold ausgezeichnet

Elisabeth Messmer mit Jean-Frédéric Chibret (2. v. l.), DOG-Präsident Siegfried Priglinger (r.) und SFO-Präsident Carl Arndt. Foto: Schulz/Biermann Medizin

Die traditionelle Preisverleihungssitzung war eines der heutigen Highlights im Programm des 123. DOG-Kongresses. In mehr als 20 Kategorien wurden rund 40 Auszeichnungen, Förderungen und Stipendien vergeben – von der Grundlagen- über die klinische bis hin zur Versorgungsforschung.

Eine der herausragenden Ehrungen war die Verleihung der „Medaille d’Or Paul Chibret“ an Prof. Elisabeth Messmer von der Augenklinik der LMU München. Verliehen wird diese Medaille an Persönlichkeiten, „die durch ihre herausragenden wissenschaftlichen Leistungen und ihr außerordentliches Engagement im Bereich der Ophthalmologie maßgeblich zur Weiterentwicklung des Faches beigetragen haben und dabei stets die internationale Zusammenarbeit im Blick hatten.“

„In Ihrem Fall würdigen wir insbesondere Ihre bedeutenden Forschungsarbeiten und innovativen Beiträge auf dem Gebiet der Pathophysiologie und Therapie von Augenoberflächenerkrankungen – einem Thema, das auch dank Ihnen in der Augenheilkunde stetig an Bedeutung gewinnt“, betonte Jean-Frédéric Chibret, Präsident der Théa Gruppe, die diese Auszeichnung gestiftet hat.

Engagement für den europäischen Gedanken in der Ophthalmologie

Besonders hervorzuheben sei zudem, dass Messmer Mitbegründerin der European Dry Eye Society sei. Dieses Engagement für den europäischen Gedanken stehe „ganz im Sinne von Paul Chibret“, dem diese Medaille gewidmet sei. Er sei 1883 maßgeblich an der Gründung der Société Française d’Ophtalmologie (SFO) beteiligt gewesen und habe zeitlebens größten Wert auf die europäische Zusammenarbeit gelegt.

Seit rund 40 Jahren wird die Chibret-Medaille, dotiert mit 3000 Euro, an herausragende deutsche und französische Ophthalmologen verliehen, um mit diesem Förderbetrag den internationalen Austausch zu fördern.

Expertin für Erkrankungen der Hornhaut und Augenoberfläche

Messmers klinisches und wissenschaftliches Interesse gilt vor allem Erkrankungen der Hornhaut und der Augenoberfläche. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Pathophysiologie und Therapie des Trockenen Auges, Pathophysiologie und Therapie der Meibomdrüsendysfunktion, Therapie des Hornhautödems, Keratoplastik und neurotrophe Keratopathie. Für ihre Arbeit wurde sie mehrfach mit dem Sicca-Forschungspreis ausgezeichnet. Ihre wissenschaftliche Publikationsliste umfasst mehr als 200 Fachartikel, zahlreiche Buchkapitel sowie mehrere herausgegebene Werke.

Neben Forschung und klinischer Tätigkeit, so DOG-Präsident Siegfried Priglinger in der Laudatio, habe Messmer entscheidende Beiträge in der Lehre geleistet. Hervorzuheben sei die führende Initiierung des Ophthalmologischen Grundlagenkurses im Jahr 1998, der seither einen festen Bestandteil der augenärztlichen Weiterbildung darstelle.
Zudem engagiere sie sich aktiv in der Zusammenarbeit der LMU München mit der Partneruniversität Nairobi University in Kenia, wo sie als Gastdozentin und als External Examiner bei der Durchführung von Facharztprüfungen tätig sei.
Seit 2010 gehöre sie dem Gesamtpräsidium der DOG an und sei außerdem Leitungsmitglied der DOG-Sektion Deutschsprachiger Ophthalmo-Pathologen.

(dk/BIERMANN)