Primärdiagnostik mit MRT führt zu schnellerer Behandlung bei muskelinvasivem Blasenkrebs16. Januar 2025 Magnetresonanztomograph. Foto: kaliantye – stock.adobe.com Patienten mit muskelinvasivem Blasenkrebs (MIBC) könnten früher die richtige Therapie erhalten, wenn für die Primärdiagnostik von Blasenkrebs die multiparametrische Magnetresonanztomographie (mpMRT) verwendet würde. Dies legt eine randomisierte Studie nahe, die online vorab im „Journal of Clinical Oncology” erschienen ist. Üblicherweise ist die transurethrale Resektion des Blasentumoren (TURBT) das erste Staging-Verfahren für neu aufgetretene Blasenkarzinome (BCs). Liegt jedoch tatsächlich ein MIBC vor, dann könnte die primäre TURBT die endgültige Behandlung verzögern. Mediziner um Nicholas D. James vom Institute of Cancer Research in London (Großbritannien) haben daher untersucht, ob die endgültige Behandlung von MIBC beschleunigt werden kann, wenn zur ersten Staging-Untersuchung eine flexible zystoskopische Biopsie und eine mpMRT angewendet wird. Erstautor Richard T. Bryan vom Blasenkrebsforschungszentrum der Universität Birmingham und Kollegen legten dazu eine prospektive offene, randomisierte Studie in 17 britischen Krankenhäusern auf. Darin wurden die Teilnehmer mit Verdacht auf neuen BC im Verhältnis 1:1 zufällig einer TURBT oder mpMRI zugewiesen, wobei die Faktoren Geschlecht, Alter und visuelle Beurteilung des Stadiums minimiert wurden. Eine Verblindung war in diesem Design nicht möglich. Patienten, die sich keiner mpMRT unterziehen konnten/wollten oder bei denen bereits eine BC aufgetreten war, waren nicht teilnahmeberechtigt. Die Studie bestand aus zwei Phasen mit getrennten primären Ergebnissen: Dies war zum einen die Durchführbarkeit des neuen Ansatzes und zum anderen die Zeit bis zur richtigen MIBC-Behandlung (time to correct treatment, TTCT). Zwischen dem 31. Mai 2018 und dem 31. Dezember 2021 wurden 638 Patienten untersucht und 143 Teilnehmer nach dem Zufallsprinzip einer TURBT (n=72; 55 Männer, 15 MIBCs) oder einer primären mpMRT (n=71; 53 Männer, 14 MIBCs) zugewiesen. Zur Überprüfung der Machbarkeit unterzogen sich 36 von 39 (92%; 95%-Konfidenzintervall [KI] 79–98]) Teilnehmer mit Verdacht auf MIBC einer mpMRT. Die mediane TTCT für Patienten mit MIBC war mit anfänglicher mpMRT signifikant kürzer (n=12; 53 Tage; 95%-KI 20–89 vs. n=14; 98 Tage; 95%-KI 72–125 für TURBT; Log-Rank-p=0,002). Es gab keine Nachteile für Teilnehmer ohne MIBC (mediane TTCT: n = 30, 17 Tage [95 % KI, 8 bis 25] für mpMRI vs. n = 28, 14 Tage [95 % KI, 10 bis 29] für TURBT, Log-Rank P = .67). Es wurden keine schwerwiegenden Nebenwirkungen gemeldet. „Der mpMRI-gesteuerte Behandlungspfad führte zu einer 45-tägigen Verkürzung der TTCT für MIBC“, stellen Bryan und Kollegen abschließend fest. „Die Einbeziehung der mpMRT vor TURBT in den Standardbehandlungspfad war für alle Patienten mit Verdacht auf MIBC von Vorteil.“ (ms)
Mehr erfahren zu: "Gesundheitsleistungen weltweit: Sexuelle und reproduktive Gesundheit laut DEval selten im Fokus" Gesundheitsleistungen weltweit: Sexuelle und reproduktive Gesundheit laut DEval selten im Fokus Laut dem Deutschen Evaluierungsinstitut der Entwicklungszusammenarbeit (DEval) stehen bei den Vorhaben des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sexuelle und reproduktive Rechte deutlich seltener im Fokus.
Mehr erfahren zu: "DKG zur ePA: „Kliniken treiben Umsetzung aktiv voran“" DKG zur ePA: „Kliniken treiben Umsetzung aktiv voran“ Fast alle Klinken in Deutschland (98%) haben mit den organisatorischen Vorbereitungen zur Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) begonnen. Dies geht aus einer aktuellen Blitzumfrage des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) hervor.
Mehr erfahren zu: "Shampoo-ähnliches Gel könnte zu Haarerhalt unter Chemotherapie beitragen" Shampoo-ähnliches Gel könnte zu Haarerhalt unter Chemotherapie beitragen Forscher der Michigan State University (MSU) haben ein Shampoo-ähnliches Gel entwickelt, das in Tierversuchen getestet wurde und Haarausfall während einer Chemotherapie verhindern könnte.