Pro Retina-Forschungspreise: Auszeichnungen für herausragende Arbeiten zu Netzhautdegenerationen

Marlene Sassmannshausen (l.) von der Universitätsaugenklinik Bonn erhielt den klinischen Forschungspreis der PRO RETINA. Magdalena Renner und Cameron Cowan wurden für ihre Verdienste in der Grundlagenforschung ausgezeichnet. Fotos: © lichtblick-bonn.de; Cowan/Renner

Eine Wissenschaftlerin und ein Wissenschaftler aus Basel sowie eine Medizinerin aus Bonn sind mit den Forschungspreisen geehrt worden, die PRO RETINA Deutschland e. V. gemeinsam mit RETINA Suisse und der PRO RETINA Stiftung zur Verhütung von Blindheit alljährlich auslobt.

Ausgezeichnet wurden die Preisträger für ihre Innovationen sowohl in der klinischen als auch grundlagenwissenschaftlichen Forschung. Die Preisverleihung fand virtuell im Rahmen des 119. Kongresses der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) statt.

Cameron Cowan und Magdalena Renner wurden für ihre Verdienste in der Grundlagenforschung ausgezeichnet. Sie haben aus Stammzellen künstlich organähnliche Mikrostrukturen gezüchtet, anhand derer sich Mechanismen retinaler Erkrankungen untersuchen lassen. Damit haben sie die Grundlage geschaffen, um Prüfungen zur Sicherheit und Wirksamkeit neuer Therapieansätze in der personalisierten Medizin deutlich zu beschleunigen, erklärte Prof. Eberhard Zrenner, Vorsitzender des Wissenschaftlich Medizinischen Beirates der PRO RETINA in seiner Laudatio. Entwickelt haben die beiden Wissenschaftler diese Methode im Labor von Prof. Botond Roska am Institut of Molecular and Clinical Ophthalmology in Basel. Veröffentlich haben sie ihre Forschungsergebnisse in der Fachzeitschrift “Cell”.

Den klinischen Forschungspreis erhielt Marlene Sassmannshausen von der Universitätsaugenklinik Bonn für zwei miteinander verbundene Publikationen, die sie gemeinsam mit Co-Autoren verfasst hat. Die darin festgehaltenen Forschungsergebnisse sind für das Verständnis der pathogenetischen Zusammenhänge von strukturellen und funktionellen Netzhautveränderungen bedeutsam und damit auch für die Etablierung neuer funktioneller Endpunkte für zukünftige Therapiestudien bei der altersbedingten Makuladegeneration. Zrenner hob in seiner Laudatio hervor, Sassmannshausen gehöre zweifelsfrei zum hoffnungsvollsten wissenschaftlichen Nachwuchs im Bereich der klinisch-experimentellen Forschung bei degenerativen Netzhauterkrankungen und deren Therapie.

Franz Badura, Vorstandsmitglied von PRO RETINA Deutschland e. V., ergänzte: „Die Auszeichnungen sind eine Anerkennung der hochkarätigen wissenschaftlichen Leistungen der Preisträger. Zugleich sollen sie als Motivation für andere Wissenschaftler dienen und auf diese Weise einen Beitrag zur Forschungsförderung leisten.“

Ermittelt wurden die Gewinner der diesjährigen Forschungspreise durch den zwölfköpfigen Wissenschaftlich Medizinischen Beirat der PRO RETINA Deutschland e. V. Ihm gehören an Prof. Andreas Gal, Prof. Christian Grimm, Prof. Frank G. Holz, Prof. Ulrich Kellner, Prof. Thomas Langmann, Prof. Birgit Lorenz, Prof. Klaus Rüther, Prof. Hendrik Scholl, Prof. Olaf Strauss, Prof. Marius Ueffing und Prof. Bernhard Weber. Den Vorsitz hat Prof. Eberhart Zrenner inne.

Marlene Sassmannshausen (l.) von der Universitätsaugenklinik Bonn erhielt den klinischen Forschungspreis der PRO RETINA. Magdalena Renner und Cameron Cowan wurden für ihre Verdienste in der Grundlagenforschung ausgezeichnet. Fotos: © lichtblick-bonn.de; Cowan/Renner