Prof. Leila Harhaus-Wähner übernimmt Charité-Professur und leitet Klinik am BG Klinikum Unfallkrankenhaus Berlin1. Oktober 2024 Leila Harhaus-Wähner (Foto: Charité) Als erste gemeinsame Berufung von Charité und BG Klinikum Unfallkrankenhaus Berlin (ukb) hat Harhaus-Wähner am 1. Oktober die Professur für Hand-, Replantations- und Mikrochirurgie der Charité – Universitätsmedizin Berlin übernommen. Die Berufung von Harhaus-Wähner vertieft die Zusammenarbeit der beiden Einrichtungen und ist die erste von drei geplanten gemeinsamen Berufungen von Charité und ukb auf der Grundlage einer Kooperationsvereinbarung vom Mai 2022. Mit der Berufung verbunden ist die Leitung der ukb-Klinik für Hand-, Replantations- und Mikrochirurgie. Charité-seitig ist die Professur dem Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie (CMSC) im Centrum für Orthopädie und Unfallchirurgie zugeordnet. Harhaus-Wähner ist Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie mit Zusatzbezeichnung Handchirurgie. Sie war zuletzt Chefärztin der Abteilung für Handchirurgie, Periphere Nervenchirurgie und Rehabilitation der BG Klinik Ludwigshafen und Stellvertretende Direktorin der Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie und Schwerbrandverletztenzentrum sowie Co-Leiterin der Sektion Obere Extremität der Orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg. Im Unfallkrankenhaus Berlin übernimmt sie die chefärztliche Position von Prof. Andreas Eisenschenk, der in den Ruhestand geht. Die 44-Jährige freut sich auf den Wechsel nach Berlin und ihre neuen Aufgaben an der Charité und am ukb: „Die neue Klinikstruktur bietet durch den Zusammenschluss starker Partner sowohl klinisch als auch in Forschung und Lehre modernste Möglichkeiten zur zukunftsgerichteten Entwicklung. Das Fachgebiet der Handchirurgie mit seinem breiten Spektrum – von der einfachen Fingerfraktur bis zur kindlichen Fehlbildung – lebt von der kollegialen Multidisziplinarität. Mit der strukturell neu vorgegebenen Bindegliedfunktion zwischen den Institutionen besteht die Möglichkeit, Handchirurgie am und für den Standort Berlin auf internationalem Spitzenniveau anzubieten.” Zur klinischen Expertise von Harhaus-Wähner gehört insbesondere die Therapie akuter Verletzungen bis hin zur mikrochirurgischen und makrochirurgischen Replantation und Wiederherstellung von Fingern, Hand oder Arm. Behandelt werden zudem hochkomplexe Verletzungen des Armnervengeflechts und der peripheren Nerven, sowie hochgradige Lähmungen bei Querschnittsverletzungen und spastische Bewegungsstörungen bei Kindern und Erwachsenen. Ebenso ist die moderne Behandlung von schweren Gelenkschäden mit 3-D-Techniken sowie Handgelenk- und Finger-Endoprothesen ihr Schwerpunkt. „Übergreifend ist mir sehr wichtig, dass wir mit den Patientinnen und Patienten partnerschaftlich zusammenarbeiten und für jeden die individuell am besten zugeschnittene Therapie anbieten.“ Die Forschungsinteressen der gebürtigen Nordrhein-Westfälin sind sowohl die Grundlagenforschung zur Knochen- und Nervenheilung als auch die Versorgungsforschung zur langfristigen Wirksamkeit der klinischen Behandlung und der Rehabilitationsverfahren: „Die Zukunft der Handchirurgie liegt in der engen Verbindung von moderner und präziser Technologie, regenerativer Medizin und Versorgungsforschung – wo Innovationen nicht nur die Handfunktion wiederherstellen, sondern auch durch ehrliches Hinschauen und Bewerten unserer Behandlungsergebnisse die Versorgungsqualität nachhaltig optimiert und die Lebensqualität unserer Patientinnen und Patienten verbessert wird.“ Mit der Professur ist gleichermaßen die Lehre für die Studierenden, die postgraduale Aus- und Weiterbildung sowie die Nachwuchsförderung von Mediziner:innen und Wissenschaftler:innen verbunden: „Mir liegt die Vermittlung der Attraktivität des Fachgebietes für den medizinischen Nachwuchs sehr am Herzen, daher engagiere ich mich für eine begeisternde studentische Lehre, gemeinsam mit den Fachgesellschaften für strukturierte Weiterbildungsprogramme und moderne Konzepte zur Ermöglichung von Familie und Beruf.“ Darüber hinaus sind Harhaus-Wähner die Themen ökologische Verantwortung und Nachhaltigkeit sehr wichtig: „Ich sehe hier eine hohe Dringlichkeit und besonders wir Handchirurgen können etwas bewegen, denn wir haben häufig kurze, aber viele Operationen. Das heißt, es macht einen Unterschied, wenn wir Ressourcen schonen, alternative Materialien oder Narkosemittel nutzen und, wo es möglich ist, Mehrweg-statt Einwegmaterialien verwenden oder durch Mülltrennung im OP den Klinik-Sondermüll reduzieren. Wir können uns hier gut an anderen Ländern wie den Niederlanden orientieren.“
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