Projekt HerzCheck wird auf deutsche Großstädte ausgeweitet

Am DHZC wird das Projekt HerzCheck von dem Ärztlichen Leiter Sebastian Kelle (Leiter der Kardiovaskulären Bildgebung am Deutschen Herzzentrum der Charité, Campus Virchow-Klinikum) und der Projektleiterin Gisela Thiede gesteuert. (Foto: ©DHZC/Tischer)

Zunächst stand nur die Herzgesundheit in ländlichen Regionen im Fokus. Nun macht sich das mobile MRT im HerzCheck-Trailer auch auf den Weg in fünf deutsche Großstädte.

Hamburg, Berlin, Köln, Frankfurt a. M. und München – in diesen deutschen Städten können sich teilnehmende Patienten künftig in einem Magnetresonanztomographen (MRT) auf eine frühe Form der Herzinsuffizienz untersuchen lassen. Teilnahmeberechtigt sind Personen im Alter von 40 bis 69 Jahren, die an Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht, Hyperlipoproteinämie und/oder Niereninsuffizienz leiden oder rauchen und bei denen bisher keine Herzinsuffizienz festgestellt wurde.

Ziel des Projektes HerzCheck des Deutschen Herzzentrums der Charité (DHZC) ist es, eine Herzinsuffizienz in ihrer frühen Verlaufsform zu erkennen, wenn die Patienten oft noch keine Beschwerden haben. Über die daran anschließende gezielte Behandlung sollen Lebensqualität und Lebenserwartung der Patienten gesteigert und lange Krankenhausaufenthalte in Folge der Erkrankung vermieden werden. Mit dem Einschluss der ersten Patienten ist das Projekt jetzt in Berlin offiziell gestartet, wie das DHZC jüngst mitteilte. Im Zeitraum von Mitte September bis Mitte Dezember 2025 sollen insgesamt 450 Patienten untersucht werden.

Das Projekt im Überblick

HerzCheck bringt frühzeitige MRT-Untersuchungen in die fünf genannten Städte. Sie finden stationär im Krankenhaus sowie mobil in speziellen, umgebauten Trailern statt. Die Teilnahme an der MRT-Untersuchung wird von der zuständigen Ärztin bzw. dem zuständigen Arzt organisiert. Nach der Untersuchung von geschultem medizinischem Personal werden die Ergebnisse von erfahrenen Ärzten des DHZC begleitet und ausgewertet.

Dabei wird geprüft, ob eine frühzeitige Herz-MRT-Untersuchung dazu beitragen kann, die Prognose und Lebensqualität von asymptomatischen Patienten mit neu diagnostizierter Herzinsuffizienz zu verbessern. Die teilnehmenden Patienten und Mediziner erhalten einen ausführlichen Befundbericht mit Empfehlungen für die weitere Therapie.

Die Vorgängerstudie in ländlichen Regionen

Das Projekt knüpft an die Untersuchungen der ersten Projektphase von HerzCheck an (wir berichteten): Über einen Zeitraum von vier Jahren wurden mehr als 4500 Patienten an insgesamt zwölf ländlichen Standorten in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern untersucht. Bei fast einem Viertel wurde mithilfe modernster MRT-Diagnostik eine subklinische Herzinsuffizienz festgestellt, bei der sich die Herzfunktion verschlechtert hat, aber noch keine Symptome auftreten. Betroffene wurden im Schnitt fast sieben Jahre früher identifiziert als Herzschwäche-Patienten einer Kontrollgruppe von rund 8500 Patienten, die mit herkömmlichen Methoden untersucht wurden.

„Mit dem HerzCheck-Folgeprojekt möchten wir zu einer sektorenübergreifenden, hochmodernen medizinischen Versorgung der Bevölkerung in der breiten Fläche und einer Steigerung der Lebensqualität der Patient:innen beitragen“, sagt der Ärztliche Leiter des Projekts Prof. Sebastian Kelle, Leiter der Kardiovaskulären Bildgebung am DHZC, Campus Virchow-Klinikum. „Je genauer wir regionale Unterschiede zwischen Stadt und Land kennen, desto besser lassen sich Lösungsansätze entwickeln, um die Patientenversorgung bundesweit zu verbessern und lange Krankenhausaufenthalte zu vermeiden.“

Die Projektpartner

HerzCheck ist ein Projekt des DHZC, welches das Projekt mit freundlicher Unterstützung der AstraZeneca GmbH, Hamburg sowie der Stiftung Deutsches Herzzentrum umsetzt. Die Nationale Herz-Allianz und die Deutsche Herzstiftung e.V. haben die Schirmherrschaft für das Projekt übernommen.

(ah/BIERMANN)