Projekt SOLACE: Multinationales Projekt soll Lungenkrebs-Screening in Europa verbessern25. April 2023 Foto: © valiantsin/stock.adobe.com Mit dem neuen EU4Health-Projekt SOLACE, das im Rahmen des Europäischen Plans zur Krebsbekämpfung Anfang April gestartet worden ist, soll die Durchführung von Lungenkrebs-Screening-Programmen in ganz Europa erleichtert werden. Das Ziel ist, Barrieren bei der Früherkennung von Lungenkrebs abzubauen und sicherzustellen, dass Menschen aus allen sozialen und wirtschaftlichen Gruppen Zugang zur Untersuchung haben. Bei wirksamer Anwendung kann die Low-Dose-Computertomographie (LDCT) die Zahl der Todesfälle durch Lungenkrebs um 20 Prozent reduzieren. In einer neuen EU-Empfehlung werden die Mitgliedstaaten aufgefordert, die Durchführbarkeit und Wirksamkeit der LDCT zur Früherkennung von Personen mit hohem Lungenkrebsrisiko zu untersuchen. Das von der EU finanzierte Projekt SOLACE (Strengthening the Screening of Lung Cancer in Europe) unterstützt die Mitgliedstaaten bei der Umsetzung und wird nationalen und regionalen Zentren eine personalisierte Toolbox zur Verfügung stellen. Der Schwerpunkt liegt auf Gruppen, die aufgrund gesundheitlicher Ungleichheiten ein höheres Risiko haben, an Lungenkrebs zu erkranken. „SOLACE wird einen umfassenden Leitfaden für die Initiierung von Lungenkrebs-Früherkennungsprogrammen mit Qualität nach dem State-of-the-Art und hohen Teilnahmequoten bereitstellen”, sagt Prof. Hans-Ulrich Kauczor, Professor für Diagnostische Radiologie an der Universität Heidelberg und wissenschaftlicher Koordinator des SOLACE-Projektes. „So können typische Fehler vermieden und die Lebenserwartung erhöht werden.“ Die Gründe, aus denen Personen mit erhöhtem Lungenkrebsrisiko keinen Zugang zu entsprechenden Screening-Programmen seien vielfältig, heißt es auf der Projekt-Homepage. Und Ivica Belina, Mitglied der European Lung Foundation Lung Cancer Patient Advisory Group aus Kroatien, erklärt: „Eines der Hauptprobleme bei Lungenkrebs ist die Stigmatisierung. Wir brauchen aus gesellschaftlicher Sicht einen Wandel im Umgang mit Menschen, die an Lungenkrebs erkrankt sind. Das SOLACE-Projekt kann das wirklich ändern und die Stigmatisierung der Patienten aufheben.“ Die ersten Pilotprogramme werden in zehn EU-Ländern durchgeführt, viele davon in abgelegenen Gemeinden, die aufgrund ihrer Entfernung zu einem Krankenhaus eine Herausforderung darstellen. Ein Ansatz, den SOLACE im Rahmen des Projektes verfolgen wird, ist die Bereitstellung von Transportmitteln oder mobilen Screening-Einheiten. Das Projekt wird vom SOLACE-Konsortium unter der wissenschaftlichen Leitung von Experten durchgeführt, die von der European Society of Radiology und der European Respiratory Society ernannt wurden. Die von Patienten geleiteten Organisationen European Lung Foundation und Lung Cancer Europe werden Beiträge aus der Sicht der Betroffenen liefern. Langfristig wird das Projekt Erkenntnisse darüber liefern, wie ein kosteneffizientes Screening-Programm für Lungenkrebs am besten umgesetzt wird und welche Techniken am besten geeignet sind, um jene Gruppen zu erreichen, die ein besonders hohes Risiko haben. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass diejenigen, die am stärksten von Lungenkrebs bedroht sind, Zugang zu qualitativ hochwertigen Vorsorgeuntersuchungen haben.
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