Promotionspreis für Forschung zum Ohrspeicheldrüsenkrebs15. Dezember 2017 Prof. Heidi Pfeiffer (l.) überreichte Dr. Alina Busch die Preisurkunde. Foto: FZ / G. Grothues Ohrspeicheldrüsenkrebs in Zukunft besser diagnostizieren zu können: Dafür hat Dr. Alina Busch mit ihrer Doktorarbeit die Basis gelegt – und nun den Förderpreis der Maria-Möller-Stiftung für eine herausragende onkologische Promotion erhalten. Die Medizinische Fakultät der Universität Münster, an der sie den Titel erwarb, würdigt mit der Auszeichnung Buschs Studie „Prognostische Relevanz von Epithelial-mesenchymaler Transition und Proliferation in primären Parotiskarzinomen“. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert. Welche spezifischen Mechanismen führen dazu, dass sich normales Speicheldrüsengewebe zu einem bösartigen Tumor entwickelt? Darüber war bislang wenig bekannt – wohl auch deshalb, weil das Thema zwar große Relevanz für die einzelnen Patienten hat, die Zahl der Betroffenen insgesamt aber sehr gering ist: 2012 gab es circa 700 Fälle von Ohrspeicheldrüsenkrebs in Deutschland. Zum Vergleich: In denselben Zeitraum fielen 70.000 Fälle von Brustkrebs. Die Zahl der Forschungsarbeiten zu diesem Thema ist daher klein. Bösartige Tumore der Ohrspeicheldrüse werden zudem in 24 verschiedene Subtypen eingeteilt. Eine solche Heterogenität weist keine andere Gruppe von Tumoren im menschlichen Körper auf. Jeder Tumor ist anders, somit ist schwer vorherzusagen, wie schnell er wächst und wie aggressiv er ist – Eigenschaften, die relevant für Prognose und Therapieentscheidung sind. Mithilfe der Ergebnisse ihrer Dissertation hat Dr. Alina Busch Pathologen ein wenig bei dieser Herausforderung geholfen. Sie konnte zeigen, dass sich das immunhistochemische Markerprofil der verschiedenen Untergruppen von Parotiskarzinomen deutlich voneinander unterscheidet. Diese Beobachtung kann Pathologen zukünftig möglicherweise dabei unterstützen, eine sicherere Einteilung innerhalb der Subtypen von Parotiskarzinomen vorzunehmen. Prognosen zu Krankheitsverlauf und Überlebenschancen können so deutlich präziser getroffen und über eine angemessen Therapie der Erkrankung entschieden werden. Dr. Alina Busch ist seit Anfang 2017 als Assistenzärztin am Onkologischen Zentrum des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf tätig und will sich auch dort weiterhin dafür einsetzen, dass das Verständnis von Krebs wächst. „Mein größtes Ziel ist es, bei der Entwicklung neuer Therapien und Substanzen mitzuwirken, die die Behandlungsmöglichkeiten für einzelne Tumorerkrankungen deutlich verbessern“, erklärt Busch. „Die Genese und Therapie bösartiger Tumore als fächerübergreifende Thematik hat mich bereits früh im Studium interessiert – auch innerhalb chirurgischer Disziplinen wie der HNO. Nicht zuletzt hat der Teil meines Praktischen Jahres, den ich am Universitätsklinikum Münster in der Klinik für Hämatologie und Onkologie absolvieren konnte, mein Interesse jedoch in Richtung Onkologie gelenkt.“
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