Prostatakrebs mit mittlerem Risiko: Partielle Drüsenkryoablation fällt durch

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Die par­tielle Drüsenkryoablation (Partial Gland Cryoablation, PGC) zur primären Behandlung von PCa mit mittlerem Rezidivrisiko ist im Vergleich zur radikalen Prostatektomie (RP) mit einem 5-fach höheren Risiko eines Therapieversagens verbunden.

Dies ergibt die nach eigenen Angaben erste vergleichende Wirksamkeitsstudie zu dem alternativen Therapieverfahren, die Erst­autor Alec Zhu (Weill Cornell Medicine, New York, NY, USA) und Kollegen jetzt vorgelegt haben.

Die retrospektive, unizentrische Analyse umfasste Probanden mit Prostatakrebs der Gleason-Gradgruppe (GG) 2–3, die zwischen Januar 2017 und Dezember 2022 mittels PGC (n=98) oder RP (n=536) primär behandelt wurden. Zu den onkologischen Endpunkten gehörten Überwachungs­biopsien gemäß Protokoll nach PGC im Vergleich zu seriellen PSA-Tests nach RP. Das primäre Ergebnis war ein Behandlungsversagen, definiert als die Notwendigkeit einer Salvage-Behandlung oder die Entwicklung einer metastasierenden Erkrankung.

Nach Anwendung der Einschluss- und Ausschlusskriterien wurde die PGC-Gruppe (n=75) mit der RP-Gruppe (n=298) verglichen. Die PGC-Patienten (n=75) waren signifikant älter (71 vs. 64 Jahre; p<0,001), aber es gab keine Unterschiede in Bezug auf PSA-Wert, Biopsie-GG oder Behandlungsjahr.

Die PGC-Gruppe wies nach 24 und 48 Monaten höhere Raten von Behandlungsversagen auf (33% vs. 11%; p<0,001 bzw. 43% vs. 14%; p<0,001). Jeweils 1 PGC- und RP-Patient (2,1% vs. 0,7%; p=0,4)) hatte bei der 48-monatigen Nachuntersuchung Metastasen. Bei angepasster Analyse war PGC mit einem höheren Risiko eines Therapieversagens verbunden (HR 4,6; 95%-KI 2,7–7,9; p<0,001).

(ms)