Protonentherapie: Rund sechs Millionen Euro für neues Graduiertenkolleg19. November 2024 Sprecher des neuen Graduiertenkollegs: Prof. Kevin Kröninger von der TU Dortmund. Foto: Hesham Elsherif/TU Dortmund Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Einrichtung des Graduiertenkollegs (GRK) 3043 „AMTEC-PRO“ an der TU Dortmund und der Universität Duisburg-Essen beschlossen und fördert es ab Oktober 2025 für zunächst fünf Jahre mit insgesamt rund sechs Millionen Euro. In der ersten Förderphase werden insgesamt 24 Doktoranden aus der Chemie, der Physik und den Ingenieurwissenschaften in ihren Promotionsprojekten zu Methoden dieser Partikeltechnologie und des maschinellen Lernens forschen. Sie werden unter anderem daran arbeiten, neue Instrumente zu entwickeln, die die Präzision der Protonentherapie weiter verbessern. Außerdem sollen sie Strahlungseffekte auf verschiedenen Ebenen untersuchen, um Tumorzellen noch effektiver abzutöten und unerwünschte Wirkungen der Strahlung weiter zu reduzieren.„Im Graduiertenkolleg möchten wir unsere starke Grundlagenforschung in medizinische Anwendungen übertragen. Damit dieser Technologietransfer gelingen kann, sind dort sowohl Expert*innen aus der Grundlagenforschung und den angewandten Wissenschaften als auch der klinischen Anwendung vertreten“, erklärt GRK-Sprecher Prof. Kevin Kröninger von der TU Dortmund. Die künftigen Promotionsbetreuer kommen aus den Bereichen Chemie, Physik, Medizinphysik, Medizin, Informatik und Ingenieurwissenschaften.An AMTEC-PRO – die Abkürzung steht für „Advanced Methods and Technologies for Proton Therapy“ – sind die TU Dortmund und die Universität Duisburg-Essen als wissenschaftliche Parter beteiligt. Das Westdeutsche Protonentherapiezentrum (WPE) am Universitätsklinikum Essen ist die zentrale klinische Einrichtung des Kollegs. „Mit AMTEC-PRO können wir einen wichtigen Schritt machen, die Präzisionsstrahlentherapie mit schnellen Protonen zum Wohle unserer Krebspatient*innen weiterzuentwickeln. Das WPE bietet dafür die technische Basis und verfügt gleichzeitig über eine große klinische Erfahrung mit fast 5000 behandelten Patient*innen. Diese sind die idealen Voraussetzungen für unser zukunftsweisendes, Disziplinen-übergreifendes Programm“, sagt Prof. Beate Timmermann, ärztliche Leiterin des WPE und Standortsprecherin für die Universität Duisburg-Essen und die medizinische Fakultät.AMTEC-PRO wird von den exzellenten Forschungsinfrastrukturen der gesamten Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) profitieren und für den Verbund der drei Ruhrgebietsuniversitäten auch einen standortübergreifenden UA Ruhr-Gastlehrstuhl für Teilchenwissenschaften einrichten. Relevante Vorarbeiten für das neue Graduiertenkolleg leisteten die beteiligten Forschenden in einem UA-Ruhr-weiten Projekt, das vom Mercator Research Center Ruhr (MERCUR) gefördert wurde.Langfristig soll AMTEC-PRO eine nachhaltige Verbindung zwischen naturwissenschaftlicher Grundlagenforschung, neuen Technologien und moderner Medizin im Ruhrgebiet herstellen. Vom interdisziplinären Charakter des Graduiertenkollegs profitieren auch die Doktoranden, denen sich dadurch Karrierewege in der Wissenschaft sowie in der Wirtschaft öffnen werden.
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