Protrahierte bakterielle Bronchitis im Kleinkindalter: Gefahr irreversibler Langzeitschäden5. Juni 2025 Der Lungenfunktionstest zeigte in der Bochumer Studie bei einem Teil der Kinder auffällige Ergebnisse. (Foto: © KKB) Kleinkinder, die an einer protrahierten bakteriellen Bronchitis (PBB) leiden, müssen mindestens zwei Wochen lang mit Antibiotika behandelt werden, da sonst Langzeitschäden drohen – im schlimmsten Fall eine irreversible chronische Lungenschädigung. Das zeigt eine neue Studie. Ein Bochumer Team um Dr. Anne Schlegtendal, Oberärztin an der Universitätskinderklinik Bochum hatte Patienten nachuntersucht, die im Kleinkindalter wegen Atemwegsinfektionen stationär aufgenommen worden waren. „Wir haben insgesamt 200 Kinder mit PBB rückwirkend ausfindig gemacht und 63 von ihnen fünf bis 14 Jahre später zu einer erneuten Untersuchung sowie zu einem Lungenfunktionstest in die Kinderklinik eingeladen“, berichtet Schlegtendal. „Darunter waren Kinder, die heute noch nachweislich dauerhaft husten.“ Betroffen seien nicht nur die Kinder, die nicht richtig behandelt worden seien: Man habe mit der Studie nachweisen können, dass es sogar trotz antibiotischer Therapie zu Langzeitschäden kommen könne. Auffällige Lungenfunktion Jahre später „Ein deutlicher Anteil der Kinder, die PBB im Kleinkindalter hatten, haben später eine auffällige Lungenfunktion“, warnt die Kinderpneumologin. „Leider ist die PBB unterdiagnostiziert, es gibt noch keine Leitlinie in Deutschland für die Behandlung und bisher auch keine Empfehlung, dass betroffene Kinder regelmäßige Nachuntersuchungen erhalten.“Das wollen die Forschenden ändern. „Es geht uns darum, die Aufmerksamkeit mehr auf diese Erkrankung zu lenken, um somit die Kinder- und Jugendgesundheit zu stärken.“ Daher hat sich das Team mit der Idee eines digitalen Tools in Kinderarztpraxen beim Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses zur Verbesserung der Versorgung von Patienten der gesetzlichen Krankenversicherung beworben. „Unsere Idee ist es, mit einem digitalen Ampelsystem Kinder mit chronischem Husten und Risikofaktoren für Spätfolgen frühzeitiger zu identifizieren und zu behandeln“, erklärt Schlegtendal. „Rot würde dann bedeuten: Sofort in die Klinik.“
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