PSA-Basiswert erlaubt Vorhersage des Todesrisikos durch Prostatakrebs

Mithilfe eines PSA-Basiswertes lässt sich das Risiko eines späteren Todes durch Prostatakrebs (PCa) voraussagen. Dies ergibt eine große, aktuelle Studie des norwegischen PCa-Konsortiums.

Die Autoren um Jan Oldenburg vom Universitätskrankenhaus Akershus in Lørenskog bei Oslo  berichten in „European Urology“ über die nach ihren Angaben erste Studie, die den Zusammenhang zwischen PSA-Werten, die im Rahmen der routinemäßigen medizinischen Versorgung der norwegischen Bevölkerung ermittelt wurden, und der Inzidenz und Mortalität von PCa. Ziel der Studie war es, den Zusammenhang zwischen PSA-Werten <4,0 ng/ml in der Lebensmitte und dem Risiko eines Todes durch PCa innerhalb von 16 Jahren zu bestimmen.

Das norwegische PCa-Konsortium sammelte >8 Mio. PSA-Ergebnisse von >1 Mio. norwegischen Männern ≥40 Jahren. Die Autoren untersuchten die Daten von 176.099 Männern (vordefinierte Altersschichten: 40–54 und 55–69 Jahre) ohne vorherige PCa-Dagnose, die zwischen dem 01.01.1995 und dem 31.12.2005 einen nicht erhöhten PSA-Basiswert (<4,0 ng/ml) aufwiesen. Sie berechneten den Konkordanzindex (C-Index) als Maß der  Vorhersagegenauigkeit zwischen vordefinierten PSA-Schichten (<0,5; 0,5–0,9; 1,0–1,9; 2,0–2,9 und 3,0–3,9 ng/ml) und dem späteren Tod durch PCa. Die Überlebenskurven erstellten sie mithilfe der Kaplan-Meier-Methode.

Die mittlere Nachbeobachtungszeit von Männern, die keinen PCa bekamen, betrug 17,9 Jahre. Insgesamt hatten 84% der Männer einen PSA-Basiswert von <2,0 ng/ml und 1346 Männer starben an PCa, wobei 712 Todesfälle (53%) bei den 16% der Männer mit dem höchsten PSA-Basiswert von 2,0–3,9 ng/ml auftraten. Die PSA-Basiswerte waren mit der Sterblichkeit durch PCa assoziiert. Der C-Index von 0,72 für die beiden Altersgruppen 40–54 und 55–69 Jahre spricht für ein gutes Vorhersagemodell. Einschränkend erwähnen die Autoren die Tatsache, dass die Gründe für die PSA-Messungen unbekannt bleiben.

(ms)