Psoriasis bei Kindern: Sicherheit systemischer Therapien

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Niederländische Dermatologen haben in einer kürzlich in ‚JAMA Dermatology‘ veröffentlichten retrospektiven Studie die Anwendung und Toxizität systemischer Therapien gegen moderate bis schwere Psoriasis bei Kindern untersucht. Das Review wurde an 20 nordamerikanischen und europäischen Zentren durchgeführt und beinhaltete alle pädiatrischen Fälle von Psoriasis (n = 390; Durchschnittsalter bei Diagnose: 8,4 Jahre; Untersuchungszeitraum: Dezember 1990 bis September 2014), die mittels mindestens einer systemischen Therapie oder Phototherapie über mindestens 3 Monate behandelt wurden.

Das mediane Intervall zwischen Diagnose und Beginn der systemischen Therapie betrug 3,0 Jahre. Methotrexat fand bei 270 Patienten (69,2 %) Anwendung, Biologika (vornehmlich Etanercept) bei 106 (27,2 %), Acitretin bei 57 (14,6 %), Cyklosporin bei 30 (7,7 %) und Fumarsäureester bei 19 (4,9 %) Patienten. Mehr als eine systemische Intervention wurde bei 73 (18,7 %) der untersuchten Fälle dokumentiert.

Unter den 270 mit Methotrexat behandelten Kindern kam es bei 130 (48,1 %) zu mindestens einer medikationsbezogenen Nebenwirkung, hauptsächlich gastrointestinaler Art (24,8 %, n = 67). Die Gabe von Folsäure an 6 Tagen der Woche (Quotenverhältnis 0,16; 95 % Konfidenzintervall, 0,06 – 0,41) oder an 7 Tagen der Woche (Quotenverhältnis 0,21; 95 % Konfidenzintervall, 0,08 – 0,58) schützte wirksamer vor gastrointestinalen Vorkommnissen als die einmal wöchentliche Gabe (unabhängig von der Dosierung).

Eine Zunahme der hepatischen Transaminasen waren mit Übergewicht assoziiert (35 von 270 Patienten, 13,0 %). Reaktionen an der Injektionsstelle traten bei 20 von 106 (18,9 %) mit TNF-alpha-Inhibitoren behandelten Patienten auf, führten aber nicht zu einem Behandlungsabbruch. Unter Methotrexat wurden häufiger Nebenwirkungen und Therapieabbrüche beobachtet als unter TNF-alpha-Inhibitoren. Insgesamt 6 Patienten zeigten schwere medikationsbezogene Nebenwirkungen (3 unter Methotrexat; 2 unter Fumarsäureestern; 1 unter Adalimumab); dabei wurden Methotrexat und Biologika durchschnittlich über einen doppelt so langen Zeitraum eingenommen, wie es unter Cyclosporin oder Fumarsäureestern der Fall war. Als Fazit schreiben die Autoren, dass es bei der pädiatrischen Psoriasistherapie mit TNF-alpha-Inhibitoren seltener zu medikationsbezogenen Nebenwirkungen kommt als unter Metho­trexat.