Psoriasis: Charakterisierung der Transition von der Haut zum Gelenk19. Juli 2023 Foto: © fusssergei – stock.adobe.com Neue Kriterien der European Alliance of Associations for Rheumatology (EULAR) für den Übergang von der Psoriasis zur Psoriasis-Arthritis (PsA) sollen ein besseres Verständnis des Krankheitsverlaufs liefern und mehr Licht auf mögliche Risikofaktoren und Prädiktoren werfen. In der Regel leiden die Betroffenen ein Jahrzehnt oder länger an einer psoriatischen Hauterkrankung, bevor sie eine Gelenkbeteiligung bemerken. Die neuen EULAR-Kriterien wurden von einer multidisziplinären Arbeitsgruppe mit 30 Mitgliedern aus 13 europäischen Ländern entwickelt, der Fachleute aus der Rheumatologie und Dermatologie sowie Partner aus der Patientenforschung angehören. Die Arbeit wurde in Übereinstimmung mit den standardisierten Arbeitsverfahren der EULAR durchgeführt. Alle Informationen, die in die endgültige Studie einflossen, basieren auf zwei systematischen Literaturübersichten und einem Expertenkonsens. Insgesamt wurden 5 übergreifende Grundsätze und 10 zu berücksichtigende Punkte formuliert. In den Grundsätzen wird anerkannt, dass Menschen mit Psoriasis die PsA zu unterschiedlichen Zeitpunkten – oder gar nicht – entwickeln können, und es wird betont, dass eine enge Zusammenarbeit zwischen Dermatologen und Rheumatologen erforderlich ist – obwohl der Rheumatologe eine Schlüsselrolle bei der Diagnose und Behandlung der PsA spielt. Sie betonen auch, dass die Identifizierung von Risikofaktoren für PsA die Wahl der Therapie bei Menschen mit Psoriasis beeinflussen kann, insbesondere da bestimmte systemische Behandlungen für Psoriasis das Risiko eines Übergangs zu PsA verringern können. Die „Points-to-Consider“ heben Arthralgie und Anomalien im Ultraschall oder der Magnetresonanztomografie (MRT) als Schlüsselelemente der subklinischen PsA hervor, die möglicherweise als kurzfristige Prädiktoren für die Entwicklung einer PsA verwendet werden können. Das macht diese Elemente auch nützlich für die Planung klinischer Studien, die sich mit der Vorbeugung von PsA befassen. Traditionelle Risikofaktoren für die Entwicklung einer PsA wie der Schweregrad der Schuppenflechte, Adipositas und die Beteiligung der Nägel können eher langfristige Krankheitsvorhersagen darstellen. Daher werden sie als weniger nützlich für kurzfristige Studien angesehen, die den Übergang von Psoriasis zu PsA untersuchen. Die Arbeitsgruppe schlug auch einige Standardbezeichnungen für drei verschiedene Stadien der PsA-Entwicklung vor. Zunächst Menschen mit Psoriasis, die ein höheres Risiko für PsA haben, dann Menschen mit subklinischer PsA und schließlich Menschen mit klinischer PsA. Dies ist wichtig, da bei anderen entzündlichen rheumatischen Erkrankungen des Bewegungsapparats gezeigt wurde, dass dem klinischen Ausbruch eine präklinische Phase vorausgeht, in der eine Person Arthralgien und immunologische oder bildgebende Anomalien aufweist, ohne dass eine klinische Diagnose vorliegt. Die Arbeitsgruppe schlug auch eine Definition für die frühe Psoriasis-Arthritis vor, die auf der Entwicklung von Gelenkschwellungen als klinisches Ergebnismaß für Studien zur PsA-Prävention basiert. Die EULAR hofft, dass diese Veröffentlichung dazu beitragen wird, die klinischen und bildgebenden Merkmale von Menschen mit Psoriasis zu definieren, bei denen ein klinischer Verdacht auf eine Progression zur PsA bestehen sollte. Die EULAR hofft auch, dass sie dazu verwendet werden kann, Menschen zu identifizieren, die von einer therapeutischen Intervention zur Verzögerung oder Verhinderung von PsA profitieren könnten. In der Zwischenzeit sollten Menschen mit Psoriasis über das Risiko der Entwicklung von PsA informiert und ermutigt werden, ihre Symptome zu melden, um die frühzeitige Erkennung von PsA zu erleichtern.
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