Psoriasis: Kaum klinische Bilder in den Studien

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In wissenschaftlichen Artikeln werden nur sehr wenige Patienten mit Psoriasis abgebildet. Dies geht aus einer Studie der Universität Göteborg in Schweden hervor, die gemeinsam mit Forschenden der Universität Kopenhagen in Dänemark durchgeführt wurde. Das Fehlen von Bildern erschwere die Kommunikation mit den Patienten, so die Forschenden.

Für das systematische Review zählten die Forschenden Bilder von Patienten in 152 verschiedenen randomisierten wissenschaftlichen Studien, die sich mit den Behandlungsergebnissen von Biologika bei Psoriasis befassten und über einen Zeitraum von zwanzig Jahren (2001–2021) veröffentlicht wurden. Diese Studien umfassten insgesamt 62.871 Patienten.

Die meisten der Studien (77 Prozent) zeigten überhaupt keine Patientenbilder. Insgesamt enthielten die wissenschaftlichen Manuskripte zusammen mit dem gesamten verfügbaren Zusatzmaterial nur 203 Bilder von 60 Patienten. Daraus ergibt sich eine Bildveröffentlichungsrate von knapp einem Promille aller in den Studien enthaltenen Patienten.

Auswirkungen von Behandlungen aufzeigen

Sam Polesie von der Universität Göteborg leitete die Studie. Polesie argumentiert, dass der Austausch von Bildern eine außerordentlich wirksame Methode sei, um die Auswirkungen verschiedener Behandlungen auf Patienten zu veranschaulichen, insbesondere bei entzündlichen Hauterkrankungen. Die Schuppenflechte, eine der häufigsten unter ihnen, hat eine Lebenszeitprävalenz von 2–3 Prozent.

„Für Patienten ist es oft schwierig, die Kernaussagen wissenschaftlicher Manuskripte zu verstehen. Die klinischen Ergebnisse werden meist in sogenannten PASI-Werten beschrieben, einem zusammengesetzten Wert für Rötung, Schuppung, Verhärtung und Verteilung an vordefinierten Körperstellen. Wenn Dermatologen mehr klinische Bilder in ihre Manuskripte aufnehmen würden, könnten die Patienten die erwarteten Behandlungseffekte besser verstehen“, sagt Polesie.

Patienten mit einbeziehen

Die Forschenden räumen ein, dass sich wissenschaftliche Veröffentlichungen in erster Linie an Fachleute im Gesundheitswesen und nicht an Patienten richten. Sie betonen jedoch, dass das Recht der Patienten auf gemeinsame Entscheidungsfindung in der heutigen Gesundheitslandschaft zunehmend an Bedeutung gewonnen hat. Das Gesundheitswesen befindet sich in einem Paradigmenwechsel, der die Notwendigkeit unterstreicht, die Kluft zwischen komplexer Forschung und dem Verständnis der Patienten zu überbrücken.

Polesie: „Wir hoffen, dass diese systematische Überprüfung als Aufforderung an die pharmazeutische Industrie und andere Sponsoren sowie an die Herausgeber und Autoren von Zeitschriften dienen kann, mehr Bilder in wissenschaftliche Veröffentlichungen aufzunehmen. Wenn wir unseren Originalmanuskripten mehr klinische Bilder beifügen, könnte dies die Einbeziehung der Patienten besser unterstützen.“