„Puffbundles“: Wie Händler TikTok nutzen, um E-Zigaretten an Kinder und Jugendliche zu verkaufen24. Mai 2024 Kleine Händler missbrauchen die Plattform TikTok, um E-Zigaretten und andere Vaping-Produkte unter Jugendlichen zu bewerben und auch an diese zu verkaufen. (Foto: © tashatuvango/stock.adobe.com) Eine aktuelle Veröffentlichung stellt dar, wie die Social-Media-Plattform TikTok häufig für das Bewerben und den Verkauf von E-Zigaretten an sehr junge Menschen missbraucht wird. Häufig kommen dabei offenbar Hashtags wie „Puffbundels“ zum Einsatz, um den Vertrieb von Vaping-Produkten zu verschleiern, indem diese zusammen im Paket mit Produkten wie Lipgloss oder Süßigkeiten angeboten werden. Die Raten des Tabakkonsums in den Vereinigten Staaten seien zwar auf ein Rekordtief gefallen, berichten die US-Forschenden, die für die Studie verantwortlich zeichnen, doch ein wachsendes Problem sei der Konsum von Vaping-Produkten unter Kindern und Jugendlichen. Im Jahr 2023 gaben rund 4,7 Millionen (17%) der US-Schüler aus der Mittelstufe und der Highschool an, dass sie E-Zigaretten konsumieren. Experten befürchten, dass dies für die jungen Menschen einen Einstieg in die Nikotinsucht bedeutet und dass die Betroffenen irgendwann zum Konsum herkömmlicher Zigaretten übergehen werden. Zwar sei in manchen Ländern das Mindestalter für den Erwerb von E-Zigaretten bereits auf 21 Jahre angehoben worden, doch stünden die Zahlen sehr junger Konsumenten weltweit immer noch auf einem hohen Niveau – was zu Spekulationen darüber führt, wie diese jungen Vaper es schaffen, entsprechende Produkte doch zu erwerben. Dabei könnten Social-Media-Plattformen eine große Rolle spielen. Im Jahr 2023 gaben in einer Befragung 63 Prozent der Jugendlichen zwischen 13 und 17 Jahren an TikTok zu nutzen. In einer neuen Studie, deren Ergebnisse gerade in der Zeitschrift „Nicotine und Tobacco Research“ veröffentlicht wurden, untersuchten die Autoren Inhalte auf TikTok auf Werbung für Vaping-Produkte und deren Verkauf. Konkret bewerteten die Forschenden im September 2023 insgesamt 475 englischsprachige Videos, die zwischen dem 1. Juli 2022 und dem 31. August 2023 auf TikTok gepostet worden waren. Die Wissenschaftler identifizierten beliebte Hashtags mit Bezug zu E-Zigaretten: #puffbars, #geekbar oder #elfbar, um nur einige zu nennen. Sie begrenzten ihre Suche nach bedenklichen Inhalten dann auf solche, die Hashtags enthielten, die sich als spezifisch für den Online-Handel mit E-Zigaretten erwiesen, wie #discreteshipping, #puffbundle oder „hiddennic“. Insgesamt stellten die Studienautoren fest, dass 50,4 Prozent der bewerteten Videos beliebte Vaping-Marken bewarben, wobei 45 Prozent Cannabis-Produkte beinhalteten. Rund 28,6 Prozent der angebotenen Produkte wurden als „bundled“, also als im Bündel mit anderen Waren zusammengefasst beworben, während 8,4 Prozent mit dem Hinweis auf einen diskreten Versand („hidden“) angeboten wurden. Bei sechs Prozent wurde darauf hingewiesen, dass ein internationaler Versand möglich sei. Auffällig war auch, dass die TikTok-Videos potenzielle Kunden auf andere Social-Media-Plattformen – am häufigsten Instagram mit 57,5 Prozent – weiterleiteten, um von dort aus Dienste wie Telegram für den Erwerb von nikotinhaltigen Vaping-Produkten zu nutzen. Die Untersuchung deutet darauf hin, dass Käufer – Einzelpersonen oder Händler – häufig versuchen, lokale oder bundesstaatliche oder nationale gesetzliche Beschränkungen des Handels und des Bewerbens von Vaping-Produkten zum Schute Minderjähriger umgehen, indem sie Produktpakete schnüren, die auf TikTok mit den Hashtags #puffbundles“ oder „vapebundles“ beworben werden. Diese Pakete enthalten dann (auch) harmlose Produkte wie Süßigkeiten, künstliche Wimpern oder Lipgloss, was über die ebenfalls darin befindlichen Vaping-Produkte hinwegtäuscht. Dies erkläre, so die Wissenschaftler, wie sehr jungen Menschen trotz Mindestaltergrenzen und Beschränkungen beziehungsweise Verbote bezüglich bestimmter verwendeter Aromen trotzdem an E-Zigaretten gelangen. Fast die Hälfte (45,2%) der untersuchten TikTok-Videos, mit denen Vaping-Produkte verkauft werden, enthielten die Aussage, dass der Käufer sein Alter nicht angeben müsse. In keinem der Videos wurden potenzielle Kunden auf eine notwendige Altersverifizierung hingewiesen oder darauf, dass man zustimmen müsse, dass die bestellten Pakete Vaping-Produkte enthalten. „Eltern sollten sich dessen bewusst sein, dass ihre Kinder E-Zigaretten und damit verbundene Produkte mit der Post bekommen können“, betont Page Dobbs vom Department of Health, Human Performance and Recreation der University of Arkansas (USA), Hauptautorin der Studie. „Diese selbsternannten kleinen Händler ködern junge Menschen damit, dass diese sich nicht ausweisen müssen. Wenn Ihr Kind also ein Paket mit Süßigkeiten oder Beauty-Produkten zugeschickt bekommt, prüfen sie die Verpackung oder auch ‚Scrunchies‘ [mit Stoff ummantelte Haargummis; Anm. d. Red.], die einen Reißverschluss haben. Auch sollten sich Entscheidungsträger und Stellen, die die gesetzlichen Bestimmungen umsetzen, darüber klar sein, dass solche Produkte international versendet werden, was bedeutet, dass in vielen Ländern dort geltende Tabakgesetze umgangen werden.“
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