Rätselhafte Zunahme von PMF-Fällen unter amerikanischen Bergarbeitern22. August 2018 Foto: © Kovalenko I/Fotolia Die Zahl der Fälle einer Progressiven Massiven Fibrose (PMF) unter amerikanischen Bergarbeitern ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten gestiegen – obwohl die Anzahl der Kohle-Kumpel insgesamt gesunken ist. Das zeigt eine neue Studie aus den “Annals of the American Thoracic Society”. In ihrer Studie analysierten Prof. Kirsten S. Almberg und Koautoren Daten des US Department of Labor aus den Jahren 1970-2016 (Federal Black Lung Program). In diesem Zeitraum wurde bei 4679 Bergarbeitern eine PMF diagnostiziert. Dabei handele es sich um die schwerwiegendste und tödlichste Form der Kohlenstaublunge, so die Wissenschaftler. „Mehrere andere Datenquellen haben gezeigt, dass die MFP, die durch eine Überexposition gegenüber Kohlenstaub entsteht, unter aktiven Bergarbeitern zunimmt”, sagt Almberg, die an der University of Illinois in Chicago tätig ist. “Die Krankheitslast unter ehemaligen Bergarbeitern ist aber bisher auf nationaler Ebene noch nie beschrieben worden.” Die Forscher identifizierten im untersuchten Zeitraum von 21 Jahren 2474 PMF-Fälle und somit mehr als in den ersten 26 Jahren des Programms. Insgesamt ergab die Studie, dass 84 Prozent aller PMF-Fälle aus dem Zeitraum 1970–2016 bei solchen Bergarbeitern auftraten, die in der Region der Zentralappalachen tätig waren: West Virginia (28,4%), Kentucky (20,2%), Pennsylvania (20%) und Virginia (15,3%). Die Kumpel, bei denen eine PMF diagnostiziert wurde, waren zwischen 27 und 93 Jahren alt (durchschnittlich 61 Jahre). Laut den Studienautoren war die Zunahme der PMF-Fälle unter Bergarbeitern in Virginia am höchsten (durchschnittlicher Anstieg der Fälle um 31,5%pro Jahr über den Untersuchungszeitraum hinweg). Auch die Zahl der Betroffenen in Kentucky, West Virginia und Tennessee stieg an. Die Autoren stellten fest, dass es zu dem beschriebenen Anstieg kam, obwohl die Zahl der Bergarbeiter in den USA seit 1979 um mehr als zwei Drittel zurückgegangen ist. Die Studie widerspreche auch aus einem anderen Grund dem Erwarteten, ergänzen die Wissenschaftler: Der Beginn des Federal Black Lung Programms im Jahr 1970 fiel mit der Einführung moderner Staubbekämpfungsmaßnahmen in Kohleminen zusammen. Da die kumulative Staubbelastung ein wichtiger Risikofaktor für die Entwicklung von PMF ist, hätte die Zahl der PMF-Diagnosen mit der Zeit sinken müssen. Die Autoren bieten mehrere mögliche Erklärungen für die Zunahme der PMF-Diagnosen an; so sei es möglich, dass die betroffene Kumpel höheren Konzentrationen ausgesetzt waren als angegeben. Eine weitere Erklärung könnte sein, dass Veränderungen in der Bergbautechnik zu Veränderung bei der Größe, der Form und der mineralogischen Zusammensetzung des Kohlenstaub in den Minen geführt haben und dass dieser Umstand eine Fibrose fördert.
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