Rauchen vor dem 18. Lebensjahr: Erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Atemwegssymptomen schon in der dritten Lebensdekade9. Oktober 2024 Quelle: © Valeri Vatel/stock.adobe.com Das Risiko für Auffälligkeiten wie Wheezing und Auswurf steigt bei jungen Menschen, die früh mit dem Tabakkonsum begonnen haben, im Alter zwischen 20 und 28 umso stärker, je mehr sie insgesamt geraucht haben. Entsprechende Ergebnisse einer Untersuchung hat Dr. Linnea Hedman, außerordentliche Professorin für Epidemiologie und öffentliche Gesundheit an der Universität Umeå (Schweden) beim diesjährigen internationalen Kongress der European Respiratory Society (ERS) in Wien (Österreich) vorgestellt. Laut den Verfassern der Arbeit verdeutlicht ihre Untersuchung die Risiken des Rauchens für Kinder und Jugendliche und zeigt auf, wie rasch die Auswirkungen des Tabakkonsums sichtbar werden. Dies sei wichtig, da in Europa schätzungsweise 16,7 Prozent der Männer und 11,2 Prozent der Frauen im Alter zwischen 15 und 24 Jahren täglich rauchten, erklären sie. Befragung und Nachbeobachtung von fast 3500 Probanden Die Wissenschaftler hatten 3430 nordschwedische Kinder im Alter von acht Jahren für ihre Studie rekrutiert und sie gebeten, jährlich und bis zum Erreichen des 19. Lebensjahres Fragebögen auszufüllen. Darauf folgte mit einigem zeitlichen Abstand ein erneuter Fragebogen, auf dem die Probanden im Alter von 28 Jahren Angaben machten. Insgesamt erklärten 22 Prozent, zu irgendeinem Zeitpunkt während der Teilnahme an der Studie täglich geraucht zu haben. Von denen, die angaben zu rauchen, hatten 29 Prozent im Alter von 15 oder noch früher mit dem Rauchen begonnen, 35 Prozent im Alter von 16 oder 17 Jahren und weitere 35 Prozent vergleichsweise spät, als sie 18 oder älter waren. Die Forschenden berücksichtigten neben dem Tabakkonsum auch andere Faktoren, die die Lungengesundheit beeinträchtigen können, wie Asthma in der Familie oder das Aufwachsen in einem Haushalt, in dem andere rauchen. Man stellte fest, dass der Konsum einer höheren Anzahl von Zigaretten insgesamt das Risiko für das Auftreten von Atemwegssymptomen bis zum Alter von 28 Jahren erhöhte, wobei ein Packungsjahr das Risiko im Vergleich zu dem von Nichtrauchern um etwa zehn Prozent erhöhte. Wer in dieser Studie vor dem Erreichen des 18. Lebensjahres mit dem Rauchen begann, besaß im Alter von 28 Jahren ein um rund 80 Prozent höheres Risiko für Atemwegssymptome als ein Nichtraucher. Bei Personen, die erst mit 18 Jahren oder später mit dem Rauchen angefangen hatte, fiel das Risiko rund 50 Prozent höher als bei Nichtrauchern. Als die häufigsten Atemwegssymptome in diesem Zusammenhang nennen die Autoren der Studie Wheezing, Auswurf und Husten. Früherer Beginn, längerer Konsum „Eine Erklärung für unsere Ergebnisse könnte sein, dass Kinder und Jugendliche, die früher mit dem Rauchen begonnen haben, länger weiterrauchen und daher unter mehr Symptomen leiden“, sagte Hedman. „Es könnte sein, dass die Belastung durch Tabakrauch in jungen Jahren das Risiko für Atemwegssymptome erhöht, da sich die Lungen noch in der Entwicklung befinden und anfälliger für Schädigungen sind. Diese Studie zeigt, dass es nicht unbedingt Jahrzehnte dauert, bis durch das Rauchen Atemwegssymptome auftreten: Wir können bereits im jungen Erwachsenenalter einen signifikanten Zusammenhang erkennen.“ Hedman und ihre Kollegen werden die Studienteilnehmer auch in Zukunft beobachten. Derzeit liegt der Schwerpunkt auf der Messung der Lungenfunktion der Teilnehmer, um zu verstehen, wie sich die Belastung durch Tabakrauch langfristig auf deren Atemwegsgesundheit auswirkt. Prof. Des Cox ist Mitglied des ERS Tobacco Control Committee und Kinderpneumologe am Krankenhaus Children’s Health Ireland in Crumlin, einem Vorort von Dublin (Irland) unterstrich, dass gesetzliche Maßnahmen, aber auch Hilfestellungen nötig seien, um Kindern und Jugendlichen dabei zu unterstützen, Tabakkonsum zu vermeiden oder, wenn sie bereits rauchen, bei der Entwöhnung zu helfen. Doch er macht sich nicht nur Sorgen wegen des Zigarettenkonsums in jungen Jahren: „Gleichzeitig sehen wir, dass immer mehr Kinder und Jugendliche dampfen“, erklärte er. „Es ist zu früh, um genau zu wissen, was das mit ihren Lungen macht. Was wir wissen, ist, dass Nikotin zu einer starken Abhängigkeit führt, und je früher man damit anfängt, desto länger konsumiert man Nikotinprodukte. Wir möchten, dass Kinder und Erwachsene saubere Luft atmen. Deshalb warnt die European Respiratory Society, dass alle Nikotin- und Tabakprodukte, einschließlich E-Zigaretten und Zigaretten, stark süchtig machen und schädlich sind. Wir möchten, dass die nächste Generation eine tabak- und nikotinfreie Kindheit hat.“
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