Raucher sterben dreimal eher an kardiovaskulären Erkrankungen

Prof. Emily Banks vom ANU National Centre for Epidemiology and Population Health. Foto: © Australian National University

Laut einer neuen Studie der Australian National University (ANU) sterben täglich mindestens 17 Australier an vermeidbaren Herzinfarkten, Schlaganfällen und anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Studie zeigt erstmals, wie das Rauchen das gesamte Herz-Kreislauf-System schädigt – das Herz und die großen Blutgefäße.

Die leitende Forscherin, Prof. Emily Banks vom ANU National Center für Epidemiologie und Bevölkerungsgesundheit, sagte, die Studie untersuche die Auswirkungen des Rauchens auf alle möglichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

“Dazu gehört die Untersuchung des Risikos für Herzinfarkt, Schlaganfall, Herzinsuffizienz, Herzmuskelerkrankungen, Rhythmusproblemen und Gangrän bei Australiern aus allen Lebensbereichen: Männer, Frauen, Stadt, Land, reich, arm”, sagte Banks. “Unsere Studie zeigt, dass in Australien jedes Jahr eine Bevölkerung ausgelöscht wird, die beinahe doppelt so groß ist wie Port Douglas. Rauchen führt zu mehr als 6400 kardiovaskulären Todesfällen, einschließlich Herzinfarkt und Schlaganfall.”

Das Forschungsteam beobachtete über einen Zeitraum von sieben Jahren rund 190.000 australische Raucher und Nichtraucher, die an der “45 and Up”-Studie des Sax Institute teilnehmen, auf 36 verschiedene Arten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen hin.

Die Studie ergab, dass Rauchen pro Jahr 11.400 Hospitalisierungen aufgrund von koronarer Herzkrankheit verursacht – 31 pro Tag.

“In Australien gibt es heute rund 2,7 Millionen Raucher”, sagte Banks. “Diese Raucher haben etwa das dreifache Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben, im Vergleich zu Menschen, die noch nie geraucht haben, und das doppelte Risiko für einen Herzinfarkt, einen Schlaganfall oder eine Herzinsuffizienz. Sie entwickeln auch fünfmal häufiger periphere Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Gangrän. Wenn ein Raucher einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall hat, ist es sehr wahrscheinlich, dass er durch Rauchen verursacht wurde.”

Was Banks als “äußerst alarmierend” bezeichnet, ist der Befund, dass das Risiko für einen kardiovaskulären Tod bei Personen, die durchschnittlich fünf Zigaretten pro Tag rauchen, doppelt so hoch ausfällt. “Viele Leute unterschätzen die Risiken des leichten Rauchens”, sagte Banks.

Die gute Nachrichten: Die Forschung zeigt, dass die Raucherentwöhnung das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und kardiovaskulären Tod im Vergleich zum Weiterrauchen deutlich verringert.

Diese Studie verdeutlicht, wie wichtig es ist, die Entwöhnung zu priorisieren”, sagte Dr. Sarah White, Direktorin von Quit Victoria. “Das Aufhören in jedem Alter bietet eine ganze Reihe von gesundheitlichen und anderen Vorteilen, und das Aufhören mit 45 Jahren vermeidet etwa 90 Prozent der kardiovaskulären Risiken des Rauchens. Und wenn Sie ein leichter oder Gesellschaftsraucher sind, der denkt, dass ‘nur ein paar’ nicht schaden werden, zeigt diese Studie wirklich, dass Sie sich etwas vormachen, wenn Sie denken, sich damit nicht zu schaden.”

Publikation: https://bmcmedicine.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12916-019-1351-4