Rauchstopp nach Lungenkrebsdiagnose: Studie zeigt positiven Einfluss auf das Überleben

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Patienten mit Lungenkrebs, die nach ihrer Diagnose mit dem Rauchen aufhören, können im Vergleich zu solchen, die nach der Feststellung der Erkrankung weiter rauchen, mit einer Verbesserung ihres Gesamtüberlebens um 29 Prozent rechnen. Das zeigt eine neue Studie.

Forscher unter der Leitung von Dr. Saverio Caini vom Institute for Cancer Research, Prevention and Clinical Network in Florenz (Italien) bewerteten in ihrer Arbeit die aktuelle wissenschaftliche Evidenz dazu, ob die Raucherentwöhnung bei oder nach der Diagnose einen positiven Einfluss auf das Überleben von Patienten mit Lungenkrebs hat.

Caini und sein Team führten eine Metaanalyse veröffentlichter Forschungsergebnisse zur Nikotinentwöhnung nach Lungenkrebsdiagnosen durch und fanden 21 Artikel mit Daten zu insgesamt mehr als 10.000 Patientinnen und Patienten, die vor Oktober 2021 veröffentlicht worden waren.

Die Forschenden stellten fest, dass die Nikotinentwöhnung nach der Diagnose signifikant mit einem verbesserten Gesamtüberleben verbunden war (Summary Relative Risk [SRR] 0,71; 95%-Konfidenzintervall [KI] 0,64-0,80), und dies konsistent bei Betroffenen mit nichtkleinzelligem Lungenkarzinom (SRR 0,77; 95%-KI 0,66–0,90; 8 Studien), kleinzelligem Lungenkarzinom (SRR 0,75; 95%-KI 0,57–0,99; 4 Studien) oder Lungenkrebs beiderlei oder nicht näher spezifizierten histologischen Typs (SRR 0,81; 95%-KI 0,68–0,96; 6 Studien).

„Unsere Untersuchung legt nahe, dass behandelnde Ärztinnen und Ärzte Betroffene mit Lungenkrebs über die Vorteile einer Nikotinentwöhnung auch nach der Diagnose aufklären und ihnen die notwendige Unterstützung bei der Entwöhnung bieten sollten“, resümiert Caini.

Die Forschenden erinnern daran, dass die Nikotinentwöhnung für das Überleben nach Lungenkrebs eine große Rolle spielen kann: Tabakrauch fördert das Tumorwachstum sowie die Progression und die Ausbreitung der Erkrankung, verringert die Wirksamkeit und Verträglichkeit einer Bestrahlung der der systemischen Therapie und erhöht laut der Studie außerdem das Risiko postoperativer Komplikationen und sekundärer primärer Krebserkrankungen.

„Die Metaanalyse hat Auswirkungen über die klinische Praxis hinaus“, konstatiert Caini. “Da starke Raucher primär die Zielgruppe für Lungenkrebs-Screening-Programme sind, könnte das Screening als Aufklärungsmoment dienen, das die Teilnehmenden bei der Aufgabe des Rauchens unterstützt, indem ein strukturiertes Programm zur Nikotinentwöhnung in die Screening-Aktivitäten integriert wird.”