Re-Operation an Kopf und Hals – Risikofaktoren13. Juni 2019 Foto: ©Gpoint Studio/Adobe Stock Das Verständnis der prä-, intra- sowie postoperativen Risikofaktoren bezüglich einer Re-Operation nach größeren chirurgischen Eingriffen an Kopf und Hals ist, so die Autoren der vorliegenden Studie, der optimale Ansatz zur Senkung der Inzidenz erneuter Operationen. Im Rahmen einer retrospektiven Kohortenstudie, die kürzlich in „JAMA Otolaryngology Head and Neck Surgery“ publiziert wurde, evaluierten die Autoren die Daten von 1941 (66,9 % männlichen Geschlechts, der Großteil [49,5 %] zwischen 61 und 80 Jahre alt) Patienten mit größeren Operationen (n = 2475) wie Glossektomie, Mandibulektomie, Laryngektomie und Pharyngektomie hinsichtlich demografischer und klinischer Merkmale. Primärziel war die Inzidenz ungeplanter Re-Operationen, das Sekundärziel die Bestimmung der Risikofaktoren, die mit der Wahrscheinlichkeit eines erneuten Eingriffes assoziiert sind. Die Rate ungeplanter Re-Operationnen innerhalb von 30 Tagen nach dem Primäreingriff betrug 14,2 % (275 Patienten). Die Prozedur, in deren Nachgang es zu den meisten Re-Operationen kam, war die Pharyngektomie (8 von 46; 17,4 %), gefolgt von der Glossektomie (95 von 632; 15,0 %), Laryngektomie (53 von 399; 13,3 %) und Mandibulektomie (25 von 240; 10,4 %). Die am häufigsten praktizierten erneuten Eingriffe betrafen Arterien und Venen, Weichgewebe von Hals und Thorax sowie kutane und subkutane Strukturen. Die multivariate Analyse ergab als wichtigsten unabhängigen Risikofaktor eine afro-amerikanische Ethnizität (Risikofaktor 1,72; 95 %-Konfidenzintervall 1,09–2,74), disseminierte Metastasierung (Risikofaktor 1,85; 95 %-Konfidenzintervall 1,14–3,00), eine längere OP-Dauer (Risikofaktor 2,05; 95 %-Konfidenzintervall 1,49–2,82), oberflächliche (Risikofaktor 2,56, 95 %-Konfidenzintervall 1,55–4,24) oder tiefe (Risikofaktor 4,83; 95 %-Konfidenzintervall 2,60–8,95) Infektionen der Operationswunde, Wunddehiszenz (Risikofaktor 8,36; 95 %-Konfidenzintervall 5,10–13,69) und Notwendigkeit künstlicher Beatmung bis zu 48 h nach Eingriff (Risikofaktor 2,95; 95 %-Konfidenzintervall 1,79–4,87). Die Autoren empfehlen, die betreffenden Risikofaktoren zu berücksichtigen, um die Belastungen durch eine Re-Operation für die Patienten, die behandelnden Ärzte sowie das Gesundheitssystem zu reduzieren. (am)
Mehr erfahren zu: "Magnetisches Jamming eröffnet neue Möglichkeiten für die Mikrorobotik" Magnetisches Jamming eröffnet neue Möglichkeiten für die Mikrorobotik Könnten winzige magnetische Objekte, die sich schnell zusammenballen und sofort wieder auseinanderfallen, eines Tages filigrane Eingriffe im menschlichen Körper durchführen? Eine neue Studie von Forschenden des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme […]
Mehr erfahren zu: "Hörverlust durch Mutation im CPD-Gen" Weiterlesen nach Anmeldung Hörverlust durch Mutation im CPD-Gen Eine Mutation im CPD-Gen hat eine seltene Form von angeborenem Hörverlust zur Folge, so das Ergebnis einer aktuellen Studie. Die Autoren konnten auch Therapieansätze mit zwei bekannten Medikamenten aufzeigen.
Mehr erfahren zu: "Patientenversorgung nach bestem verfügbaren Wissensstand bis heute nicht sichergestellt" Patientenversorgung nach bestem verfügbaren Wissensstand bis heute nicht sichergestellt Zum Welttag der evidenzbasierten Gesundheitsversorgung (20.10.) hat Cochrane Deutschland für das Land noch Nachholbedarf bei diesem Thema ausgemacht.