Regensburgerin Müller-Schilling in Vorstand der United European Gastroenterology gewählt9. März 2023 Martina Müller-Schilling (4.v.li.) zusammen mit dem UEG National Societies Committee. (Foto: © Martin Hörmandinger) Seit Januar 2023 gehört Prof. Martina Müller-Schilling, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I des Universitätsklinikums Regensburg (UKR), dem Vorstand der United European Gastroenterology (UEG) an. Als Chair des UEG National Societies Committee widmet sich Müller-Schilling zusammen mit ihrem siebenköpfigen Komitee der Aufgabe, die nationalen Fachgesellschaften der 49 Mitgliedsländer in der UEG-Föderation zu vernetzen und zu stärken. Als europäischer Dachverband für multidisziplinäre Gastroenterologie vereint die UEG mehr als 50.000 Mediziner aus nationalen und spezialisierten Fachgesellschaften sowie unabhängige Experten und Wissenschaftler aus den verschiedenen Fachgebieten und in unterschiedlichen Karrierestadien. Dabei zeichnet sich die UEG vor allem durch ein innovatives, breitgefächertes Weiterbildungsangebot aus. „Unsere gemeinsame, übergeordnete Mission sind die Prävention und die bestmögliche Behandlung von gastroenterologischen Erkrankungen in Europa“, erläutert Müller-Schilling. „Die UEG unterstützt deshalb die Entwicklung einheitlicher klinischer Standards, betreibt Forschungsförderung sowie Lobby-Arbeit auf EU-Ebene. Aufgabe der rund 300 freiwillig in der Föderation engagierten Mediziner ist es, strategische Ziele mitzutragen und auf Bedürfnisse der europäischen Gastroenterologie mit den richtigen Initiativen und zur richtigen Zeit zu antworten“, so die Medizinerin weiter. Grüne Gastroenterologie Dass die Medizin einen Beitrag zur Bewältigung der Klimakrise leisten kann und muss, ist Müller-Schilling und ihrem Team klar: „Wir wissen, dass die europäische Gastroenterologen-Community bereits dabei ist, Konzepte zu erproben, die den klinischen Alltag umweltfreundlicher machen werden. Wir haben vor allem ein großes Potenzial, Abfälle in der Endoskopie zu reduzieren. Es ist erstaunlich, wie einfach diese Maßnahmen zum Teil sind, und dass wir dadurch sogar Kosten sparen.“ Gemeinsam mit ihrem Komitee macht sie es sich nun zur Aufgabe, den Austausch zwischen den nationalen Fachgesellschaften zu koordinieren und gemeinsame Strategien zu entwickeln. In Zusammenarbeit mit der UEG-Führung wird man eine klare Position zur Nachhaltigkeit beziehen und Empfehlungen aussprechen, wie eine umweltfreundlichere Gastroenterologie in den europäischen Kliniken umgesetzt werden kann. Die Initiative wurde erst vor wenigen Wochen ins Leben gerufen, doch die Bereitschaft und die Begeisterung mitzumachen, sind bereits groß. Förderung der jungen Gastroenterologie Eine große Herzensangelegenheit ist die Förderung der jungen Gastroenterologie. Den Nachwuchs einzubinden und zu fördern, ist für Müller-Schilling eine Frage des Erfolgs: Das Innovationspotential und die Netzwerkfähigkeiten der jungen Gastroenterologen sind für die Zukunft der europäischen Gastroenterologie unverzichtbar. Der Young Talent Group der UEG hat Müller-Schilling daher zugesagt, sie als Initiatorin und Mediatorin im Dialog mit den Führungsspitzen der nationalen Fachgesellschaften und im Aufbau einer jungen Gastroenterologen-Gruppe zu unterstützen. Dazu finden im April und Mai in Wien Workshops statt, in denen die UEG einen Rahmen gibt, um den Bedarf abzuklären und sowohl administrative Konzepte als auch Mentorenprogramme zu vermitteln. Unterstützung bei Weiterbildungen und Akquise von Fördermitteln Müller-Schilling ermutigt Gastroenterologen jedes Alters und in jedem Karrierestadium, das Angebot der UEG zu prüfen: „Eine großartige Möglichkeit, sich als Team zu bewerben, sind unsere Activity Grants: Wir finanzieren die Erstellung von Leitlinien, Online-Kursen und Wissenschaftsveranstaltungen. Und für den individuellen Nutzer gibt es tolle Angebote, Weiterbildung in den Alltag zu integrieren, etwa über die Online-Bibliothek oder den UEG Journal Podcast. Aber auch ganz entscheidende, richtungsweisende Karriereschritte können mit der UEG gemacht werden.“ Hier seien das UEG Research Fellowship (50.000), der Research Prize (€ 100.000), und die Start up grants (€ 10.000) für paneuropäische Konsortien erwähnt. Die UEG unterstützt darüber hinaus Forscher bei der Akquise von Fördermitteln, indem sie z.B. die Beteiligung an Horizon-Europe-Anträgen fördert. „Als Klinikerin und Wissenschaftlerin bin ich mir der alltäglichen Herausforderungen im Gesundheitswesen bewusst. Ich glaube, dass die UEG uns die ideale Plattform bietet, um Ideen darüber auszutauschen, wie wir Verbesserungen für Patienten und medizinisches Fachpersonal erreichen können. Zudem sollte man nie unterschätzen, wie viel Freude, Energie und Anregungen sich aus solch europäischer und internationaler Zusammenarbeit gewinnen lassen“, sagt Müller-Schilling mit einem zuversichtlichen Blick auf die Zukunft.
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