Reimplantation eines Cochlea-Implantates: Verbesserte audiologische Ergebnisse

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Zielsetzung einer aktuell in „Laryngoscope“ publizierten Studie war die Festlegung der Indikation, der chirurgischen Effektivität sowie der audiologischen Ergebnisse einer Ersetzung von Cochlea-Implantaten (Advanced Bionics Clarion C1.2) im Sinne eines technologischen Upgrades.

Im Rahmen des retrospektiven Reviews einer Fallserie mit 10 Patien­ten, die als Kind (Durchschnittsalter 3,87 Jahre) ein CI erhielten und im Rahmen einer Reimplantation (nach durchschnittlich 15,66 Jahren) ein technisch ausgereifteres Gerät erhielten, wurden die demografischen Daten sowie die Ergebnisse zur Sprachwahrnehmung vor und nach CI-Reimplantation evaluiert.

Ein technologisches Upgrade wurde als primäre (n = 9) oder sekundäre (n = 1) Motivation für die erneute Implantation angegeben. Es wurden keinerlei chirurgische Komplikationen beobachtet. Die intraoperativen Impedanzlevel und die neuronale Resonanzmessung bewegten sich bei 8 Patienten im normalen Rahmen.

Alle Patienten wiesen nach der Reimplantation bessere Werte hinsichtlich der Wort- und Satzerkennung auf. Die Verbesserung betrug bei der Worterkennung 55,6 %, bei der Satzerkennung ohne Störgeräusche 50 % und bei der Satzerkennung mit Störgeräuschen ebenfalls 50 %.

Die Autoren ziehen folgendes Fazit: Der audiologische Benefit einer Reimplantation mit einem technisch ausgereifteren Gerät blieb gleich oder verbesserte sich im Vergleich zu den Ergebnissen, die mit dem zuerst implantierten Gerät erreicht wurden; dies betraf, 3 Monate nach Reimplantation, die wichtigsten Hörkategorien. Angesichts dieser Untersuchungsergebnisse empfehlen die Autoren, dass Patienten, deren internes Geräteteil nicht mit einem Upgrade des externen Geräteteils kompatibel ist, eine Reimplantation in Betracht zu ziehen, um die allgemeine Leistung des Cochlea-Implantates zu verbessern. (am)