Reproduktive Faktoren beeinflussen das Demenzrisiko bei postmenopausalen Frauen mit Typ-2-Diabetes

Im Vergleich zu einer reproduktiven Lebensspanne von unter 30 Jahren war eine reproduktive Lebensspanne von mindestens 40 Jahren mit einem geringeren Risiko für Demenz jeglicher Ursache verbunden. (Bild: © Yu et al, 2025)

Frauen mit Typ-2-Diabetes profitieren laut einer neuen Studie aus Korea von einer längeren reproduktiven Lebensspanne: Sie ist mit einem deutlich geringeren Risiko für Demenz verbunden. Auch Parität und eine langfristige Hormonersatztherapie verringerten das Risiko.

Zielsetzung

Eine endogene Östrogenexposition wird mit einem reduzierten Risiko für kognitiven Abbau in Verbindung gebracht. Die Studie untersuchte den Einfluss reproduktiver Faktoren auf das Demenzrisiko bei Frauen mit Diabetes. Die Ergebnisse wurde in der Fachzeitschrift „Diabetes Care“ veröffentlicht.

Methoden

Die Forschenden identifizierten 159.751 postmenopausale Frauen mit Typ-2-Diabetes im Alter von über 40 Jahren, die sich 2009 einer Gesundheitsuntersuchung unterzogen hatten, anhand der Nationalen Gesundheitsdatenbank in Korea. Daten zu reproduktiven Faktoren wurden mittels selbst ausgefüllter Fragebögen erhoben. Das Auftreten einer Demenz wurde anhand von Diagnosecodes und der Verordnung von Antidementiva ermittelt. Cox-Regressionsanalysen wurden verwendet, um das Risiko für Demenz jeglicher Ursache, Alzheimer-Krankheit und vaskuläre Demenz in Abhängigkeit von reproduktiver Lebensspanne, Parität und Hormonersatztherapie (HRT) abzuschätzen.

Ergebnisse

Das mittlere Alter betrug 64,5 ± 8,0 Jahre, die durchschnittliche reproduktive Lebensspanne 33,6 ± 4,5 Jahre. Im Verlauf einer medianen Nachbeobachtungszeit von 8,3 Jahren identifizierten die Forschenden 24.218 Fälle von Demenz jeglicher Ursache (18.819 Fälle von Alzheimer-Krankheit, 2.743 Fälle von vaskulärer Demenz). Im Vergleich zu einer reproduktiven Lebensspanne von unter 30 Jahren war eine reproduktive Lebensspanne von mindestens 40 Jahren mit einem geringeren Risiko für Demenz jeglicher Ursache verbunden (Hazard Ratio 0,73; 95%-Konfidenzintervall 0,69–0,78). Frauen, die ein Kind zur Welt gebracht hatten, hatten ein um 27 % geringeres Risiko für Demenz jeglicher Ursache als Frauen ohne Geburt. Frauen, die länger als fünf Jahre eine HRT erhalten hatten, hatten ein um 17 % geringeres Risiko als Frauen ohne HRT. Vergleichbare Effekte zeigten sich sowohl für die Alzheimer-Krankheit als auch für vaskuläre Demenz.

Schlussfolgerung

Eine längere reproduktive Lebensspanne ist bei postmenopausalen Frauen mit Typ-2-Diabetes mit einem reduzierten Demenzrisiko assoziiert.

(lj/BIERMANN)

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