Revisionschirurgie nach Ballon-Sinuplastik: Ausschluss ungeeigneter Patienten10. Juli 2019 Foto: ©lyosha_nazarenko / Adobe Stock Obwohl die Ballon-Sinuplastik an Popularität gewinnt, gibt es bislang nur wenige wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse darüber, welche Patienten als ideale Kandidaten für diese Therapieoption gelten können. Ziel der kürzlich in „Otolaryngology – Head and Neck Surgery“publizierten retrospektiven Studie war die Ermittlung von Faktoren, die möglicherweise mit einem Versagen der BSP assoziiert sind. Die gesammelten Patientendaten decken einen Zeitraum von 6 Jahren (Juni 2011 bis Juni 2017) ab. Die Patienten unterzogen sich einer Ballon-Sinuplastik oder einer endoskopischen Nasen- und Nasennebenhöhlenchirurgie (revision endoscopic sinus surgery, rESS) nach Versagen einer zuvor durchgeführten Ballon-Sinuplastik. Die demografischen Merkmale, die klinischen sowie die radiographischen Befunde wurden mittels univariater Analyse sowie multivariabler Rückwärtselimination auf Assoziationen mit rESS überprüft. In die Analyse flossen die Daten von 154 Patienten (Durchschnittsalter 53 Jahre) ein: 146 Patienten unterzogen sich der Ballon-Sinuplastik an einer Einzelinstitution, wovon 16 (11 %) einer Revisionschirurgie bedurften; bei 8 Patienten wurde die Ballon-Sinuplastik an einem externen Institut durchgeführt und wurden von einem der Autoren mittels rESS behandelt. Die durchschnittliche Dauer der Nachkontrolle belief sich auf 12,8 ± 16,6 Monate. Die univariate Analyse ergab, dass frühere endoskopisch durchgeführte Nasen- und Nasennebenhöhlenoperationen sowie das Auftreten von Polypen, allergischer Rhinitis und Gram-negative Infektionen in statistisch signifikantem Zusammenhang mit rESS stehen. Bezüglich der radiographischen Befunde ergab sich, dass ein hoher Lund-Mackay-Score, Neo-Osteogenese, mittelschwere bis komplette Eintrübung sowie Hyperdensität ebenfalls mit rESS assoziiert sind. Das finale Rechenmodell zeigte nach multivariabler Selektion, dass höhere radiographische Werte (Chancenverhältnis [OR] 1,08; 95 %-Konfidenzintervall [KI] 1,01–1,17) sowie Neo-Osteogenese (OR 5,25; 95 %-KI 1,68–16,42) mit höheren Chancen für rESS einhergehen. Die Autoren um Dr. Matthew Cooper von der Duke University empfehlen behandelnden Chirurgen, diese Studienergebnisse zu berücksichtigen, wenn sie vor der Entscheidung stehen, ob ein Patient eine Ballon-Sinuplastik überspringen und sich besser gleich einer rESS unterziehen sollte. (am)
Mehr erfahren zu: "Untersuchung am Saltonsee: Schädlicher Staub beeinträchtigt das Lungenmikrobiom" Untersuchung am Saltonsee: Schädlicher Staub beeinträchtigt das Lungenmikrobiom Wissenschaftler in den USA haben an Mäusen Untersuchungen zu lungentoxischem Staub vom Saltonsee durchgeführt. In der Studie kam es schon nach einer einwöchigen Exposition zu einer Veränderung im Mikrobiom der […]
Mehr erfahren zu: "Kritik an Apothekenreform: ALM sieht Gesundheitsversorgung gefährdet" Kritik an Apothekenreform: ALM sieht Gesundheitsversorgung gefährdet Die geplante Apothekenreform des Bundesgesundheitsministeriums greift nach Ansicht des Verbandes Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) unnötig in bewährte Versorgungsstrukturen ein. Patientenzentrierte und qualitätsorientierte Labordiagnostik sei integraler Bestandteil guter Medizin […]
Mehr erfahren zu: "Evaluierung von Cochlea-Implantaten jenseits der Spracherkennung" Weiterlesen nach Anmeldung Evaluierung von Cochlea-Implantaten jenseits der Spracherkennung Die Klangqualität spielt eine viel größere Rolle für die Alltagsfunktionen und das Wohlbefinden als gedacht, so das Ergebnis einer aktuellen Studie zur Evaluierung von Cochlea-Implantaten. Wenig Einfluss hatte die Spracherkennung.