Richtiges Warm-up halbiert Fußballverletzungen bei Kindern18. Januar 2018 Symbolbild. Foto: © marritch – Fotolia.com Ein speziell für Kinder entwickeltes Aufwärmprogramm reduziert Fußballverletzungen um rund 50 Prozent. Dies berichten Sportwissenschaftler der Universität Basel in der Fachzeitschrift „Sports Medicine”. An der Studie nahmen 243 Teams mit insgesamt rund 3900 Kindern in vier europäischen Ländern teil. Die Verletzungsmuster im Kinderfussball unterscheiden sich von denen bei Jugendlichen und Erwachsenen. „Kinder erleiden beispielsweise häufiger Knochenbrüche oder Verletzungen der oberen Extremitäten”, sagt der Sportwissenschaftler Dr. Oliver Faude von der Universität Basel. Bisher gab es allerdings kaum epidemiologische Daten zu Fußballverletzungen in dieser Altersgruppe. Warm-up für kleine Fussballer Auf der Basis von Studien zu Verletzungsmustern im Kinderfußball, die von Dr. Roland Rössler vom Departement Sport, Bewegung und Gesundheit an der Universität Basel erhoben wurden, entwickelte ein internationales Expertenteam ein 20-minütiges Warm-up. Das Programm „11 + Kids„ besteht aus sieben Aufwärmübungen, die zu Beginn des regulären Fußballtrainings zu absolvieren sind. Unter der Leitung von Oliver Faude und Roland Rössler hat nun eine internationale Forschergruppe zum ersten Mal dieses Aufwärmprogramm für den Kinderfussball wissenschaftlich getestet. Insgesamt nahmen an der grossangelegten Studie 3895 Spielerinnen und Spieler zwischen 7 und 13 Jahren aus der Schweiz, Deutschland, der Tschechischen Republik und den Niederlanden teil. Die Gewinnung und Auswertung der Daten fand an den Universitäten Basel, Prag, Amsterdam und Saarbrücken statt sowie an der Schulthess Klinik Zürich. Viele Verletzungen lassen sich verhindern Während die Kontrollgruppe ihr Training unverändert fortführte, wärmte sich die Interventionsgruppe regelmäßig mit dem Spezialprogramm „11 + Kids” auf. Im Vergleich zur Kontrollgruppe lag die Verletzungsrate bei den Teams, die das Programm angewendet hatten, innerhalb einer Fußballsaison 48 Prozent tiefer. Bei den schweren Verletzungen reduzierte sich die Rate sogar um 74 Prozent. Die Resultate der Studie, die von der FIFA unterstützt wurde, zeigen, dass sich mit einem geeigneten Präventionsprogramm ein großer Teil der Verletzungen verhindern lässt, sofern es mindestens einmal, besser zweimal, pro Woche durchgeführt wird. Originalbeitrag: Roland Rössler, Astrid Junge, Mario Bizzini, Evert Verhagen, Jiri Chomiak, Karen aus der Fünten, Tim Meyer, Jiri Dvorak, Eric Lichtenstein, Florian Beaudouin, Oliver Faude A Multinational Cluster Randomised Controlled Trial to Assess the Efficacy of ‘11+ Kids’: A Warm-Up Programme to Prevent Injuries in Children’s Football Sports Medicine (2017) | doi: 10.1007/s40279-017-0834-8
Mehr erfahren zu: "KI in der Medizin: Wie Patienten darüber urteilen" KI in der Medizin: Wie Patienten darüber urteilen Was denken Patienten über Künstliche Intelligenz (KI) in der Medizin? Eine internationale Studie liefert eine Antwort. Zentrales Ergebnis: Je schlechter der eigene Gesundheitszustand, desto eher wird der Einsatz von KI […]
Mehr erfahren zu: "DKG zur ePA: „Kliniken treiben Umsetzung aktiv voran“" DKG zur ePA: „Kliniken treiben Umsetzung aktiv voran“ Fast alle Klinken in Deutschland (98 %) haben mit den organisatorischen Vorbereitungen zur Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) begonnen. Dies geht aus einer aktuellen Blitzumfrage des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) hervor.
Mehr erfahren zu: "Shampoo-ähnliches Gel könnte zu Haarerhalt unter Chemotherapie beitragen" Shampoo-ähnliches Gel könnte zu Haarerhalt unter Chemotherapie beitragen Forscher der Michigan State University (MSU) haben ein Shampoo-ähnliches Gel entwickelt, das in Tierversuchen getestet wurde und Haarausfall während einer Chemotherapie verhindern könnte.