Rolle der mitochondrialen Mitofusine Mfn1 und Mfn2: Erforderlich für die Glukose-stimulierte b-Zell-Konnektivität und Insulinsekretion10. Oktober 2022 LONDON (Biermann) – Mitofusine sind in die äußere Membran der Mitochondrien eingebettete GTP(Guanosin-Triphosphat)asen, die an Signalübertragungsvorgängen beteiligt sind. Es ist bekannt, dass der mitochondriale Glukosestoffwechsel für die stimulierte Insulinfreisetzung aus den b-Zellen des Pankreas unerlässlich ist. Ob dabei die Mitofusin-Genexpression und damit die Integrität des mitochondrialen Netzwerks für die Glukose- oder Inkretin-Signalgebung wichtig ist, wurde bisher noch nicht detailliert untersucht. Ein internationales Forscherteam um den Endokrinologen Guy A. Rutter vom Imperial College London, Großbritannien, generierte in diesem Zusammenhang Mäuse mit einer für b-Zellen selektiven, auf adulte Tiere beschränkten Knock-out-Deletion (dKO) der Mitofusin-Gene Mfn1 und Mfn2 (bMfn1/2-dKO). Die bMfn1/2-dKO-Mäuse wiesen eine erhöhte Glykämie bei Fütterung und im Nüchternzustand sowie eine mehr als 5-fache Abnahme des Plasmainsulins auf. Die mitochondriale Länge, die Glukose-induzierte Polarisierung, die ATP(Adenosin-Triphosphat)-Synthese und der zytosolische und mitochondriale Calcium-Anstieg waren in dKO-Inseln reduziert. Im Gegensatz dazu war die orale Glukosetoleranz bei bMfn1/2-dKO-Mäusen eher geringfügig beeinträchtigt und das Glucagon-like Peptid 1 oder glukoseabhängige insulinotrope Peptidrezeptoragonisten korrigierten die mangelhafte glukosestimulierte Insulinsekretion weitgehend durch eine verstärkte EPAC(exchange protein directly activated by cAMP)-abhängige Signalgebung. Dementsprechend waren die cAMP(cyclisches Adenosinmonophosphat)-Anstiege im Zytosol, die mit einem EPAC-cAMP-basierten Sensor gemessen wurden, bei dKO-Mäusen überhöht. Mitochondriale Fusions- und Fissionszyklen sind daher in der b-Zelle für die Aufrechterhaltung einer normalen Glukose-, nicht aber für die Inkretin-Erfassung unerlässlich.Diese Ergebnisse erweitern nach Überzeugung der Studienautoren das Verständnis der Rolle von Mitofusinen in b-Zellen, der potenziellen Beiträge einer veränderten mitochondrialen Dynamik zur Diabetesentwicklung und der Auswirkungen von Inkretinen auf eben diesen Prozess. Autoren: Georgiadou E et al.Korrespondenz: Dr. Guy A. Rutter, Section of Cell Biology and Functional Genomics, Division of Diabetes & Endocrinology, Department of Medicine, Imperial College London, London, Großbritannien; [email protected]Studie: Mitofusins Mfn1 and Mfn2 Are Required to Preserve Glucose- but Not Incretin-Stimulated b-Cell Connectivity and Insulin SecretionQuelle: Diabetes 2022;71(7):1472–1489.doi: 10.2337/db21-0800
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