Rückengesundheit abhängig von psychischen Faktoren

Foto: © glisic_albina – Fotolia.com

In ihrem Gesundheitsreport 2018 hat die DAK Rückenschmerzen als zweithäufigste Einzeldiagnose für Krankschreibungen festgestellt und auf eine direkte Verbindung mit psychischen Faktoren hingewiesen. Die DGPPN macht sich daher für eine multiprofessionelle Zusammenarbeit und einen vernetzten fachärztlichen Austausch stark.

Die DGPPN begrüßte das politische Signal, das vom DAK-Gesundheitsreport 2018 für die Versorgung in Deutschland ausgehe, und unterstrich in ihrem Statement den Stellenwert einer breiten fachärztlichen Vernetzung. “Psychosomatische Faktoren können schwere Beeinträchtigungen für Betroffene bedeuten und diagnostisch komplexe Krankheitsbilder zur Folge haben. In einem hohen Maße betreffen sie Rückenleiden, wie die DAK in ihrer Untersuchung feststellen konnte”, erklärte die Fachgesellschaft. Anhaltender Stress, Leistungsdruck oder Angst könnten körperliche Reaktionen auslösen, die direkten Einfluss auf die Rückengesundheit ausüben und für den Betroffenen zur Belastung werden könnten. Gerade wenn sich Rückenbeschwerden somatisch nicht eindeutig herleiten lassen, müssten psychische Ursachen für ihre Entstehung näher betrachtet werden, argumentierte die DGPPN.

Die Fachgesellschaft fordert deshalb für den Patienten einen verbesserten Zugang zu einer niedrigschwelligen, ambulanten psychiatrischen Versorgung. „Psychische Prozesse können bei körperlichen Leiden einen erheblichen Einfluss haben. Wir sprechen hier von sogenannten somatoformen Störungen, also von unklaren körperlichen Beschwerden, für die sich keine eindeutige somatische Ursache finden lässt. Die Ergebnisse des DAK-Reportes insbesondere im Zusammenhang mit der Entstehung von Rückenschmerz sollten wir ernstnehmen. Ein langfristiges Rückenleiden bedeutet nicht nur eine hohe Belastung für den Erkrankten selbst und sein unmittelbares Umfeld, es trägt auch zu einem eklatanten Anstieg von Arbeitsausfällen bei”, erklärte DGPPN-Präsident Prof. Arno Deister.

Als Fachgesellschaft wolle die DGPPN deshalb für eine verbesserte multiprofessionelle Zusammenarbeit und einen vernetzten fachärztlichen Austausch sensibilisieren. In vielen Fällen könnten Rückenbeschwerden nur durch Einbeziehung von Psychiatern oder Psychosomatikern hinreichend abgeklärt werden. Nur durch niedrigschwellige Angebote sei so auch Frühintervention und Prävention möglich, um langfristigen Rückenleiden entgegenzuwirken.

Teilen:
Quellen Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN)