S3-Leitlinie zum Ovarialkarzinom aktualisiert: Neue Therapieempfehlungen bei Rezidivtherapie

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Das Leitlinienprogramm Onkologie hat unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. (DGGG) die S3-Leitlinie „Diagnostik, Therapie und Nachsorge maligner Ovarialtumoren“ aktualisiert.

In der nunmehr sechsten Version wurde das Kapitel „Pathologie“ vollständig überarbeitet. Das hat die Deutsche Krebsgesellschaft mitgeteilt. Zudem wurden aufgrund neuer Studiendaten insbesondere die Empfehlungen zur Rezidivtherapie angepasst. An der Erstellung der S3-Leitlinie waren 30 Fachgesellschaften und Organisationen beteiligt. Finanziert wurde sie von der Deutschen Krebshilfe im Rahmen des Leitlinienprogramms Onkologie.

Prof. Uwe Wagner vom Universitätsklinikum Marburg ist der Koordinator der S3-Leitlinie. Er kommentiert: „Nach Vorliegen der Daten zur DESKTOP III Studie [1] haben wir die Empfehlungen zur operativen Rezidivtherapie aktualisiert. Denn bei Patientinnen mit einem ersten Rezidiv des Ovarialkarzinoms führt die chirurgische komplette Entfernung, gefolgt von einer Chemotherapie zu einer Verbesserung des Gesamtüberlebens. Ziel einer solchen OP ist die makroskopische Komplettresektion.“ Zugleich führen diese Studienergebnisse auch zu Empfehlungsänderungen in der medikamentösen Rezidivtherapie: Vor dem Einsatz einer Systemtherapie im ersten Rezidiv soll die Möglichkeit einer operativen vollständigen Rezidivresektion in einem Gynäko-Onkologischen Zentrum geprüft werden, heißt es weiter in der Pressemitteilung der Deutschen Krebsgesellschaft.

Seröses low-grade Karzinom: Neue Behandlungsoption

Eine neue Behandlungsoption gibt es für Frauen, die an einem serösen low-grade Karzinom erkrankt sind. Diese Karzinome bilden eine seltene Subgruppe der Ovarial-, Tuben- und Peritonealkarzinome, die durch eine geringere Aggressivität charakterisiert sind. Bei Patientinnen mit mindestens einer Platin-basierten Vorbehandlung und Rezidiv eines low-grade serösen Ovarialkarzinoms kann eine Behandlung mit einem MEK-Inhibitor erfolgen, der in einen Signalweg im Zellzyklus eingreift.