Salvage-Chirurgie bei Kehlkopfkrebs: Totale versus erhaltende Laryngektomie

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Als Salvage-Chirurgie bei Kehlkopfkrebs stehen die totale Laryngektomie und die Kehlkopf-erhaltende Chirurgie zur Verfügung – bezüglich der Behandlungsergebnisse mangelt es bislang an Evidenz. Eine aktuelle retrospektive Studie hat die beiden Eingriffe verglichen.

Nach Fehlschlagen einer Radiotherapie bei Kehlkopfkrebs im Frühstadium empfehlen die nationalen Leitlinien eine Salvage-Chirurgie. Sowohl die totale Laryngektomie als auch die Kehlkopf-erhaltende Chirurgie finden hierbei Anwendung. Abgesehen von Untersuchungen einzelner Zentren besteht ein Evidenzmangel bezüglich der Behandlungsergebnisse dieser Eingriffe.

Otolaryngologen haben nun in einer retrospektiven Studie untersucht, ob eine Kehlkopf-erhaltende Therapie mit schlechteren Behandlungsergebnissen einhergeht als eine totale Laryngektomie. Etwas mehr als 7 % der Patienten, die eine Strahlentherapie bei dem spezifizierten Kehlkopfkrebs erhielten, mussten sich später einer Salvage-Chirurgie unterziehen.

Die Salvage unter teilweisem Erhalt des Kehlkopfes war im Vergleich zur kompletten Laryng­ektomie nicht mit einer verminderten Überlebensrate assoziiert. Positive Resektionsränder jedoch standen in statistischem Zusammenhang mit schlechteren Behandlungsergebnissen (Risikoquotient 1,782; P = 0,001); ein größerer Prozentsatz der Patienten, bei denen eine teilweise Kehlkopfentfernung vorgenommen wurde, wies positive Resektions­ränder auf als es bei den Patienten mit totaler Laryngektomie der Fall war. Merkmale des Behandlungszentrums standen in keinem Zusammenhang mit den Unterschieden bezüglich der Art und des Ergebnisses der Salvage-Chirurgie.

Die Autoren weisen auf die Inherenz der Patientenauswahl hin, doch kommen sie zu dem Fazit, dass Patien­ten, die nach einer Radiotherapie gegen Kehlkopfkrebs im Stadium T1/T2 eine erhaltende Salvage-Chirurgie erfuhren, etwa die gleichen Behandlungsergebnisse erreichen wie die Patienten mit Kehlkopfentfernung. (am)