Sascha Ahyai geht nach Graz

Sascha Ahyai. Foto: Ahyai

Zum 01.11.2021 ist Prof. Sascha Ahyai, bisher Oberarzt in Göttingen, als Professor für das Fach Urologie an die Medizinische Universität Graz (Österreich) berufen worden.

Ahyai wurde 1972 in Zürich geboren. Als Sohn einer Österreicherin und eines Iraners wuchs er in Göttingen auf. Im Jahr 1993 begann er sein Studium der Humanmedizin zuerst in Greifswald und studierte dann in Berlin. Hier arbeitete Ahyai ab 2000 als Assistenzarzt für Urologie und promovierte an der Medizinischen Fakultät der Charité Berlin. Seine berufliche und wissenschaftliche Karriere setzte er 2004 an der Klinik für Urologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) fort, legte 2006 die Deutsche und Europäische Facharztprüfung für Urologie ab und wurde 2007 zum Oberarzt ernannt. Parallel zu seiner Oberarzttätigkeit am UKE leitete Ahyai von 2009 bis 2011 die Urologie des städtischen Krankenhauses Wedel. 2012 habilitierte er sich an der Medizinischen Fakultät der Universität Hamburg mit einer wissenschaftlichen Arbeit zur chirurgischen Therapie der gutartigen Prostatavergrößerung. Von 2013 bis 2014 war Ahyai als einer der leitenden Ärzte des renommierten Prostatakrebszentrums der Martini-Klinik am UKE beschäftigt. Ab 2015 bis zu seiner Berufung an die Medizinische Universität Graz hatte Ahyai die Position des leitenden Oberarztes an der Klinik für Urologie der Universitätsmedizin Göttingen inne, wo er 2017 die (erste deutsche) Professur für Rekonstruktive und Funktionelle Urologie erhielt.

Fest verankert in Lehre und Forschung

Ahyai ist seit vielen Jahren in der Ausbildung von Medizinern engagiert, wie es in einer aktuellen Mitteilung der Universität zu der Neuberufung heißt. Der Schwerpunkt seiner Lehrtätigkeit umfasst das Fachgebiet der Urologie, er lehrt u.a. aber auch Inhalte des Medizinischen Ingenieurswesens. Zudem betreut er regelmäßig Dissertationen. Er sieht die Lehre als Investition in die Zukunft. „Die Studierenden von heute werden uns später medizinisch betreuen und gegebenfalls auch operieren“, erinnert er. Der Neu-Grazer wünscht sich eine fest im Klinikalltag integrierte Lehre, studierendenzentriert und praxisorientiert. Ahyai freut sich über das an der Med Uni Graz bestehende Studium, welches eine frühe Verzahnung von Vorklinik und Klinik ermöglicht. Eine frühzeitige Schulung der Studierenden in der Medizindidaktik und die aktive Integration von Studierenden selbst in die Lehre, nach dem Motto „Train the Trainer“, sieht er als genauso wichtig an wie das Vermitteln eines empathischen Umgangs mit den Patienten. Zudem möchte Ahyai die Vielseitigkeit der stets innovativen Urologie vermitteln, was für die Studierenden viel Platz für Forschung und Praxis zugleich bieten wird.

Das wissenschaftliche Profil des Urologieprofessors schlägt sich in einer Vielzahl wissenschaftlicher Publikationen in renommierten Fachzeitschriften nieder. Zudem ist er Gutachter international bedeutender Journals im Bereich der Urologie und wurde mehrfach zum Top-Mediziner Deutschlands ausgezeichnet. Die Schwerpunkte seines wissenschaftlichen Interesses sind vielfältig und reichen von der Forschung um die Therapie der Prostatavergrößerung und urologischen Onkologie bis zur funktionellen/rekonstruktiven Urologie. Im Zentrum seiner Forschung bleibe dabei stets der Patient, heißt es in der Universitätsmitteilung. Seine Hauptziele an der Med Uni Graz werden u.a. sein, eine prospektive klinische Bio-Datenbank mit aus- und aufzubauen, welche einerseits für eine interdisziplinäre und translationale Forschung wichtig ist und andererseits Versorgungsforschung und eigene Qualitätskontrolle ermöglicht. Der weitere Ausbau der urologischen Forschung ist ihm ein zentrales Anliegen.

(Medizinische Universität Graz / ms)