Schädliche Eiweiß-Verklebungen verhindern: Synthetische Peptide als Basis für multifunktionale Parkinson-Medikamente25. April 2025 Prof. Aphrodite Kapurniotu (2.v.l.) und Mitglieder ihres Forschungsteams. (Quelle: Astrid Eckert / TUM) Laut einer neuen Studie hemmen synthetische makrozyklische Peptide sowohl die Amyloidbildung bei Parkinson als auch schädliche Eiweiß-Wechselwirkungen zwischen den drei Krankheiten Alzheimer, Parkinson und Typ-2-Diabetes. Bis heute gibt es kein Medikament, das die Entstehung von Alzheimer, Parkinson oder Typ-2-Diabetes verhindern kann. Dabei ist der Handlungsdruck groß, denn mit steigender Lebenserwartung steigt auch die Zahl derer, die im Laufe ihres Lebens eine dieser Krankheiten entwickeln. Zudem hat die jüngere Forschung gezeigt, dass es komplexe Zusammenhänge zwischen den drei Krankheiten gibt: So haben zum Beispiel mit Typ-2-Diabetes ein erhöhtes Risiko, auch an Parkinson oder Alzheimer zu erkranken. Außerdem können Wechselwirkungen zwischen den für die einzelnen Krankheiten typischen amyloidbildenden Eiweißen die schädigende Eiweißverklebung bei den anderen Krankheiten beschleunigen und verstärken. Dem Team um Prof. Aphrodite Kapurniotu von der Technischen Universität München (TUM) ist es in Experimentalmodellen nun gelungen, die Bildung von Eiweißaggregaten bei Parkinson mithilfe makrozyklischer Peptide zu hemmen. Darüber hinaus schwächen diese Peptide auch schädliche Wechselwirkungen zwischen den Eiweißen der drei Erkrankungen ab. Indem sie bestimmte Merkmale in der Struktur eines der Eiweiße nachahmen, können sie an amyloidbildende Eiweiße der drei Erkrankungen andocken. So werden deren Wechselwirkungen blockiert und die Amyloidbildung verhindert. Potenzial auch bei Alzheimer und Typ-2-Diabetes Mit dieser Entdeckung knüpfen die Forschenden an ihre früheren Studien an. In diesen konnten sie mithilfe der Peptide in Experimentalmodellen die Bildung von amyloiden Eiweißaggregaten, wie sie bei Alzheimer und Typ-2-Diabetes vorkommen, verhindern. Entsprechende Patentanmeldungen liegen bereits vor. „Es ist noch weitere Forschung notwendig, bis geeignete Medikamente auf den Markt kommen können. Aber wir denken, dass unsere Peptide wertvolle Kandidaten für die Entwicklung wirksamer Medikamente für die Behandlung von Parkinson, Alzheimer, Diabetes und ihrem gemeinsamen Auftreten sind“, erklärt Kapurniotu.
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