Schilddrüsen-Liga Deutschland: Unnötige Kosten im Gesundheitssystem vermeiden

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Etwa 35 Millionen Deutsche leiden an einer Erkrankung der Schilddrüse. Ärzte und Krankenkassen müssen sich Gedanken machen, Ärzte-Odysseen zu verhindern, Untersuchungen zu vermeiden und zuerst einmal an Schilddrüsenkrankheiten zu denken, fordert die Schilddrüsen-Liga Deutschland.

Die Schilddrüsen-Liga Deutschland e.V. hat in Zusammenarbeit mit Nuklearmedizinern von der Universitätsklinik Bonn über 20 Jahre in Behörden und Betrieben (Ministerien, Krankenkassen, Firmen) Ultraschalluntersuchungen bei Gesundheitstagen angeboten. Es fanden sich von 100 Untersuchten täglich 52 Betroffene, wovon 40 Betroffene noch nichts von einer Schilddrüsenerkrankung wussten, geschweige denn schon mal eine Blut- oder Ultraschalluntersuchung vorgenommen wurde, heißt es in einer Pressemitteilung.

Viele Betroffene durchlaufen eine Ärzte-Odyssee sogar, was noch schlimmer für die Betroffenen ist, sie bekommen eine Überweisung zum Psychologen. Lebensqualität und -zeit und das Selbstbewusstsein gehen verloren. Folgen: persönliches Leid, Leistungsknick und Fehlzeiten im Beruf, heißt es weiter.

Kritik an ärztlicher Versorgung

Wenn bei einer gut eingestellten Schilddrüsenerkrankung doch noch verschiedene Symptome bei den Betroffenen vorhanden sind, sollte man eher an begleitende Autoimmunerkrankungen denken, die da wären: Perniziöse Anämie (B-12-Mangel), Nebennierenerkrankungen, natürlich auch Diabetes, aber auch rheumatische Erkrankungen, betont die Schilddrüsen-Liga Deutschland.

Das Fazit des Vereins: Schilddrüsenerkrankungen sind sehr leicht zu diagnostizieren, Blutuntersuchungen, Ultraschall und „wenn nötig“ ein Szintigramm, sind kostengünstig, aber es muss viel früher an Schilddrüsenerkrankungen gedacht werden. Frühzeitig einsetzende Diagnostik und somit eine frühzeitige Therapie wären für Betroffene sehr wichtg um Leistungsknick und Fehlzeiten im Beruf zu verhindern.