Schilddrüsenkrebs bei Kindern: Frühe Belastung durch Luft- und Lichtverschmutzung kann das Risiko erhöhen

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Eine neue US-Studie legt nahe, dass die Belastung durch Feinstaub (PM2,5) und künstliches Licht bei Nacht (O-ALAN) in der frühen Kindheit das Risiko für papillären Schilddrüsenkrebs bei Kindern und jungen Erwachsenen bis 19 Jahren erhöhen kann.

Die Belastungen erfolgten in der perinatalen Phase, die typischerweise als die Zeit zwischen der Schwangerschaft und einem Jahr nach der Geburt definiert wird, erklären die Forscher. Die Studie der Yale University, USA, wurde in der Fachzeitschrift „Environmental Health Perspectives“ veröffentlicht.

Studienteilnehmer aus Kalifornien

Das Forschungsteam analysierte Daten von 736 Personen, bei denen vor dem 20. Lebensjahr papillärer Schilddrüsenkrebs diagnostiziert wurde, sowie von 36.800 gematchten Kontrollpersonen basierend auf dem Geburtsjahr. Mithilfe von Geodaten- und Satellitenmodellierung bewertete das Team die individuelle Belastung mit PM2,5 und O-ALAN basierend auf dem Wohnort bei der Geburt. Alle Studienteilnehmer stammten aus Kalifornien.

Die Ergebnisse zeigten, dass mit jedem Anstieg der PM2,5-Belastung um 10 Mikrogramm pro Kubikmeter das Risiko, an Schilddrüsenkrebs zu erkranken, insgesamt um 7 Prozent stieg. Der stärkste Zusammenhang zwischen Belastung und Schilddrüsenkrebs wurde bei Teenagern (15–19 Jahre) und hispanischen Kindern festgestellt. Ebenso war das Risiko, an Schilddrüsenkrebs zu erkranken, bei Kindern, die in Gebieten mit hoher nächtlicher Lichteinwirkung geboren wurden, laut der Studie um 23 bis 25 Prozent höher.

„Schilddrüsenkrebs gehört zu den am schnellsten wachsenden Krebsarten bei Kindern und Jugendlichen, doch wir wissen sehr wenig über die Ursachen in dieser Bevölkerungsgruppe“, sagte Hauptautorin Prof. Nicole Deziel. „Unsere Studie ist die erste groß angelegte Untersuchung, die nahelegt, dass diese Belastungen im frühen Leben – insbesondere gegenüber PM2,5 und nächtlichem Außenlicht – zu diesem besorgniserregenden Trend beitragen könnten.“

Weitere Forschungen erforderlich

Die Forscher betonten, dass weitere Forschung erforderlich sei, um ihre Ergebnisse zu replizieren und zu erweitern, idealerweise durch verbesserte Expositionsmetriken und Längsschnittstudien.