Schizophrenie: Transkranielle Magnetstimulation lindert auditorische Halluzinationen15. August 2025 Bei der transkraniellen Magnetstimulation können Gehirnareale mithilfe von Magnetfeldern nixht invasis stimuliert oder gehemmt werden. (Foto: © Yistocking – stco.adobe.com) Eine klinische Studie an sieben deutschen psychiatrischen Universitätskliniken zeigt, dass die Transkranielle Magnetstimulation eine wirksame und sichere Therapiemöglichkeit für Menschen mit hartnäckigen auditorischen Halluzinationen darstellt. Die Ergebnisse der Studie wurden in „The Lancet Psychiatry“ veröffentlicht. Auditorische Halluzinationen sind oft eine große Belastung für Menschen mit Schizophrenie. Denn die wahrgenommenen Stimmen sind häufig bedrohlich oder befehlend und können zu erheblichen Beeinträchtigungen führen. In vielen Fällen sind herkömmliche medikamentöse oder psychotherapeutische Behandlungen nicht ausreichend wirksam oder werden nicht vertragen. Seit einigen Jahren wird die Transkranielle Magnetstimulation (TMS) als vielversprechende Behandlungsmethode bei Patienten mit belastendem Stimmenhören erforscht. Dabei werden gezielt die Bereiche im Gehirn stimuliert, die für Sprache und Sprachverstehen zuständig sind. Bis jetzt gab es aber noch keine ausreichend große Studie, die belegt, dass die Behandlung wirklich wirkt. Große Studie mit eindeutigen Ergebnissen Um herauszufinden, wie gut diese Methode wirkt und ob sie gut verträglich ist, haben Forschende eine wissenschaftliche Studie mit 138 Erwachsenen durchgeführt. Alle Teilnehmenden litten an hartnäckigem Stimmenhören im Rahmen einer Schizophrenie. Die Studie fand unter der Leitung von Prof. Christian Plewnia vom Universitätsklinikum Tübingen an sieben Universitätskliniken in Deutschland statt. Über drei Wochen bekamen die Teilnehmenden entweder 15 Sitzungen mit der echten Magnetstimulation oder eine Scheinbehandlung. Verwendet wurde die kontinuierliche Theta-Burst-Stimulation (cTBS), die eine besonders schnelle und wirkungsvolle Behandlung ermöglichen soll. Die Studie zeigt, dass die TMS in der Behandlung von Stimmenhören bei Schizophrenie bei vielen Patienten wirkt, sicher ist und wenig Nebenwirkungen hat. Ihre positiven Ergebnisse erweitern damit die therapeutischen Möglichkeiten in der Behandlung des Stimmenhörens bei Schizophrenie über Medikament und Psychotherapie hinaus. Bedeutung für die klinische Praxis „Diese Ergebnisse stellen einen wichtigen Meilenstein in der Behandlung von Menschen mit auditorischen Halluzinationen dar. Die TMS bietet den Betroffenen eine neue, wirksame und gut verträgliche Therapiemöglichkeit über Medikamente und Psychotherapie hinaus. Die Behandlung kann damit besser an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden. Durch erfolgreiche Therapie des Stimmenhörens kann sich das Leben der Betroffenen erheblich verbessern“, erklärte Plewnia.
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