Schlafapnoe: Diabetes-Medikament als erste medikamentöse Therapie identifiziert25. Juni 2024 Foto: © Yekatseryna/stock.adobe.com Forscher an der University of California in San Diego (UCSD), USA, haben das Potenzial von Tirzepatid, einem Wirkstoff zur Behandlung von Typ-2-Diabetes, als erste wirksame medikamentöse Therapie gegen obstruktive Schlafapnoe (OSA) entdeckt. Die neue Studienkohorte wurde in zwei doppelblinden, randomisierten, kontrollierten Studien der Phase III durchgeführt und umfasste 469 Teilnehmer, bei denen klinische Fettleibigkeit diagnostiziert wurde und die an mittelschwerer bis schwerer OSA litten. Sie wurden an Standorten in neun verschiedenen Ländern rekrutiert, darunter den USA, Australien und Deutschland. Die Teilnehmer verwendeten entweder eine CPAP-Therapie (Continuous Positive Airway Pressure) oder nicht. Den Patienten wurden entweder 10 oder 15 mg des Medikaments per Injektion oder ein Placebo verabreicht. Die Wirkung von Tirzepatid wurde über einen Zeitraum von 52 Wochen untersucht. Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift „New England Journal of Medicine“ veröffentlicht. Deutliche Verringerung der Anzahl von Atemaussetzern Die Forscher fanden heraus, dass Tirzepatid zu einer deutlichen Verringerung der Anzahl von Atemaussetzern während des Schlafs führte. Diese Verbesserung war viel größer als bei Teilnehmern, die ein Placebo erhielten. Wichtig sei auch, dass einige Teilnehmer, die das Medikament einnahmen, einen Punkt erreichten, an dem eine CPAP-Therapie möglicherweise nicht mehr notwendig war, so die Autoren. Die Daten deuteten darauf hin, dass eine medikamentöse Therapie, die sowohl auf Schlafapnoe als auch auf Fettleibigkeit abzielt, vorteilhafter ist als die Behandlung einer der beiden Erkrankungen allein, heißt es weiter. Darüber hinaus verbesserte die medikamentöse Therapie andere Aspekte im Zusammenhang mit OSA, wie etwa die Verringerung der Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und eine Verbesserung des Körpergewichts. Die am häufigsten berichtete Nebenwirkung waren leichte Magenprobleme, berichten die Forscher. „Diese Studie stellt einen bedeutenden Meilenstein in der Behandlung von OSA dar und bietet eine vielversprechende neue Therapieoption, die sowohl Atemwegs- als auch Stoffwechselkomplikationen berücksichtigt“, kommentiert Atul Malhotra, Professor für Medizin an der UCSD. Er fügt hinzu, dass die Verfügbarkeit einer medikamentösen Therapie für OSA einen bedeutenden Fortschritt auf diesem Gebiet darstellt. Zu den nächsten Schritten der Forscher gehört die Durchführung klinischer Studien zur Untersuchung der längerfristigen Auswirkungen von Tirzepatid.
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