Schlafentzug schädigt DNA von Bereitschaftsärzten

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Eine neue Studie in der Fachzeitschrift “Anaesthesia” zeigt einen Zusammenhang zwischen Schlafentzug und DNA-Schäden bei Bereitschaftsärzten.

Die Studie beobachtete 49 gesunde Ärzte in Vollzeit, deren Blut zu verschiedenen Zeitpunkten analysiert wurde. Bereitschaftsärzte, die vor Ort über Nacht arbeiten mussten, wiesen eine geringere Expression von DNA-Reparaturgenen und mehr DNA-Brüche auf als Teilnehmer, die nicht über Nacht arbeiteten.

Außerdem führte ein Schlafentzug bei den über Nacht arbeitenden Ärzten ebenfalls zu einer geringeren Expression von DNA-Reparaturgenen und mehr DNA-Brüchen. Die Menge geschädigter DNA nahm nach nur einer Nacht Schlafentzug zu.

Die Autoren geben zu bedenken, dass zusätzliche Forschung erforderlich sei, dennoch könnte der gezeigte DNA-Schaden dazu beitragen, das erhöhte Risiko für Krebs und kardiovaskuläre, metabolische und neurodegenerative Erkrankungen im Zusammenhang mit Schlafentzug zu erklären.

“Obwohl diese Arbeit sehr vorläufig ist, geht aus den Ergebnissen hervor, dass bereits eine einzige Nacht mit Schlafmangel Ereignisse auslösen kann, die zur Entwicklung chronischer Krankheiten beitragen können”, sagte Senior-Autor Dr. Siu-Wai Choi von der University of Hong Kong.

“Anästhesisten (und andere Angehörige des Gesundheitswesens) arbeiten häufig in Nachtschichten und Bereitschaftsdiensten, und ihre Arbeitsmuster ändern sich häufig zwischen Nacht- und Tagdienst. Diese Studie ist insofern wichtig, als sie es zukünftigen Forschern ermöglichen wird, die Auswirkungen einer Veränderung unserer Arbeitsweise und anderer Interventionen zu untersuchen, indem sie DNA-Brüche genauso bewertet, wie die Autoren dieser bahnbrechenden Studie”, bewertete Dr. Klein, Chefredakteur der Zeitschrift “Anaesthesia”, die Studie.