Schlaganfall bei Frauen: Auch Lebensstilveränderungen im mittleren Alter senken das Risiko

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Sport, gesunde Ernährung, auf das Gewicht achten und nicht rauchen: Für Frauen mittleren Alters ist es möglicherweise nicht zu spät, um ihr Schlaganfallrisiko erheblich zu senken. Das geht aus einer neuen Studie hervor.

Im Allgemeinen erleiden Frauen häufiger als Männer einen Schlaganfall; sie versterben auch häufiger an einem solchen Ereignis oder tragen anhaltende gesundheitliche Schäden davon. Das Durchschnittsalter für einen ersten Schlaganfall bei Frauen beträgt 75 Jahre. Basierend auf diesen Informationen stellten die Autoren der aktuellen Studie die Theorie auf, dass Veränderungen des Lebensstils in der Lebensmitte dazu beitragen könnten, die Schlaganfall-Last bei Frauen zu verringern.

„Wir haben festgestellt, dass die Umstellung auf einen gesunden Lebensstil auch in den Fünfzigern das Potenzial hat, Schlaganfälle zu verhindern“, berichtet Goodarz Danaei, Hauptautor der Studie und Professor für Herz-Kreislauf-Gesundheit an der Harvard T. H. Chan School of Public Health in Boston (USA). „Frauen, die im mittleren Alter ihren Lebensstil veränderten, reduzierten ihr langfristiges Risiko für einen Schlaganfall um fast ein Viertel und die Wahrscheinlichkeit für einen ischämischen Schlaganfall, die häufigste Schlaganfallart, um mehr als ein Drittel.“

Die Wissenschaftler analysierten Daten der Nurses’ Health Study, für die Gesundheitsinformationen zu fast 60.000 Frauen zusammengetragen wurden. Das Durchschnittsalter der Probanden zum Zeitpunkt der Rekrutierung lag bei 52 Jahren, die Dauer der Nachbeobachtung 26 Jahre. Die Forscher untersuchten, welche Auswirkungen es auf das Schlaganfallrisiko hatte, mit dem Rauchen aufzuhören, täglich mindestens 30 Minuten zu trainieren und bei Übergewicht langsam Gewicht zu reduzieren.

Die Forscher untersuchten auch die Auswirkungen empfohlener Ernährungsumstellungen, bei denen mehr Fisch, Nüsse, Vollkornprodukte, Obst und Gemüse sowie weniger rotes Fleisch, kein verarbeitetes Fleisch und weniger Alkohol konsumiert werden.
Während des 26-jährigen Follow-up trat bei 4,7 Prozent, die ihren Lebensstil nicht verändert hatten, ein Schlaganfall jeglicher Art auf (2,4% erlitten einen ischämischen Schlaganfall und 0,7% einen hämorrhagischen). Die Autoren der aktuellen Analyse schätzten, dass die drei Interventionen, die nicht die Ernährung betrafen – also Nikotinabstinenz, tägliche Bewegung und Gewichtsverlust – das Risiko für einen Schlaganfall insgesamt um 25 Prozent und für einen ischämischen Schlaganfall um 36 Prozent senken.

Die Wissenschaftler gehen außerdem davon aus, dass anhaltende Ernährungsumstellungen das Risiko für einen Schlaganfall insgesamt um 23 Prozent senken. Die Forscher fanden zudem heraus, dass die Erhöhung des Konsums von Fisch und Nüssen sowie die Reduzierung von rotem Fleisch auf dem Speiseplan positive Auswirkungen auf die Reduzierung des Schlaganfallrisikos zu haben schien – auch wenn die Auswirkungen dieser Ernährungsumstellungen in ihrem Ausmaß nicht so groß waren wie die durch erhöhte körperliche Aktivität, Nikotinverzicht und und das Halten eines gesunden Körpergewichtes.

Es handele sich hier zwar um eine Beobachtungsstudie, an der hauptsächlich weiße Frauen mittleren Alters teilnahmen, doch Danaei erklärt: „Es gibt andere Studien, die die Annahme stützen, dass die proportionalen Veränderungen des Schlaganfallrisikos aufgrund von Lebensstilveränderungen und Ernährungsumstellungen auch auf Männer zutreffen. Wir schätzen zudem, dass ein körperliches tägliches Training von mindestens 30 Minuten Dauer das Schlaganfallrisiko um 20% senken kann.“