Schlüsselmolekül für die Wundheilung identifiziert

Foto: © Jorge Urraca – stock.adobe.com (Symbolbild)

Eine neue Studie hat ein RNA-Molekül identifiziert, das für die Wundheilung der Haut wichtig ist. Die Ergebnisse könnten Auswirkungen auf die Behandlung schwer heilender Wunden haben.

Die Studie konzentriert sich auf die molekularen Prozesse bei der Wundheilung, die den Übergang von der Entzündung zur proliferativen Phase regeln, in der sich neue Zellen bilden, um beschädigtes Gewebe zu reparieren. Die Forschenden haben nun lncRNA („long non-coding RNA molecules“) in menschlichen Hautwunden in Gewebeproben des Karolinska Universitätskrankenhauses kartiert und dabei einen wichtigen Regulator der Wundheilung identifiziert.

„Unsere Studie zeigt, dass das lncRNA-Molekül SNHG26 eine zentrale Rolle dabei spielt, Hautzellen durch die Stadien der Wundheilung zu leiten, von der Entzündungsphase bis zur Heilungsphase“, erklärt Ning Xu Landén vom Karolinska-Institut.

Verzögerte Wundheilung ohne SNHG26

Die Forschenden verwendeten auch Mausmodelle, um herauszufinden, wie dieses Molekül mit Genen interagiert, die an Entzündungen und Geweberegeneration beteiligt sind. Bei Mäusen, denen SNHG26 fehlte, war die Wundheilung verzögert, was die Bedeutung des Moleküls für das Gleichgewicht zwischen Entzündung und Gewebereparatur unterstreicht. Die Entdeckung ebnet den Weg für neue therapeutische Ansätze für akute und chronische Wunden.

„Indem wir gezielt auf SNHG26 einwirken, können wir möglicherweise die Heilung beschleunigen und Komplikationen verringern, insbesondere bei chronischen Wunden, bei denen anhaltende Entzündungen ein großes Problem sind“, sagt Ning Xu Landén.

Ihre Forschungsgruppe untersucht, wie Heilungsprozesse in der Haut durch sogenannte regulatorische RNA-Moleküle gesteuert werden, d. h. RNA-Moleküle, die die Genaktivität regulieren und zu denen sowohl lncRNAs als auch die jetzt mit dem Nobelpreis ausgezeichneten microRNA-Moleküle gehören. Die Forschenden werden nun weiter untersuchen, wie andere regulatorische RNA-Moleküle an der Gewebereparatur beteiligt sind, mit dem Ziel, innovative Behandlungen für schwer heilende Wunden zu entwickeln.