Schlüsselprotein zum Verständnis und Behandlung von Alzheimer identifiziert

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Kölner Wissenschaftler haben eine spezielle Form des Tau-Proteins identifiziert, die für die Vermittlung der Toxizität der schädlichen Proteinklumpen in menschlichen Neuronen verantwortlich ist und somit ein neues Ziel für künftige Behandlungen darstellt.

Wenn ein Mensch an Alzheimer erkrankt ist, bilden sich in Gehirnzellen Ansammlungen von bestimmen Proteinen, die Klumpen formen und so den normalen Zellbetrieb einschränken oder sogar für den Tod der Zelle sorgen. Das Team um Dr. Hans Zempel hat mit mordernsten Techniken wie der Genschere CRISPR/Cas9 und Live-Zell-Bildgebung in menschlichen induzierten pluripotenten Stammzellen (iPSCs) nachgewiesen, dass die 1N4R-Tau-Isoform für die pathologischen Auswirkungen auf die Zelle verantwortlich ist.

Die Wissenschaftler testeten verschiedene Formen des Tau-Protein, indem sie diese gezielt in Nervenzellen exprimierten. So konnten die Forschenden auswerten, welchen Effekt die einzelnen Proteinformen auf die Zelle haben. „Diese Studie stellt einen bedeutenden Fortschritt in unserem Verständnis der Mechanismen der Alzheimer-Krankheit dar. Indem wir 1N4R-Tau als Schlüsselspieler identifizieren, haben wir ein potenzielles neues Ziel für künftige Behandlungen entdeckt“, erklärt Dr. Sarah Buchholz, Erstautorin der Studie.

Den Forschenden zufolge fördere der interdisziplinäre Ansatz der Studie nicht nur das Verständnis der Alzheimer-Krankheit, sondern demonstriere auch die Aussagekraft menschlicher Zellmodelle in der neurodegenerativen Forschung. Nun sind weitere Studien, insbesondere die Validierung der Ergebnisse in adäquaten Tiermodellen, und die Entwicklung von konkreten Therapeutika, die in diesen Prozess eingreifen, nötig, um diese Forschungsarbeit in die klinische Anwendung zu bringen.