Schmerzen mit erhöhter Langzeitmortalität nach Herzinfarkt assoziiert25. August 2023 Foto: ©sebra – stock.adobe.com Ein Jahr nach einem Herzinfarkt sind Schmerzen – auch solche, die nicht mit einer Herzerkrankung in Verbindung stehen – keine Seltenheit und mit einem erhöhten Mortalitätsrisiko innerhalb von acht Jahren assoziiert. Das zeigt eine Studie im „Journal of the American Heart Association“. In der Studie hatten Teilnehmer, die angaben, nach einem Herzinfarkt extreme Schmerzen zu haben, ein mehr als doppelt so hohes Risiko, während des Studienzeitraums von 8,5 Jahren zu sterben, als diejenigen, die über keine Schmerzen berichteten. Schmerz war sogar ein stärkerer Prädikator für die Sterblichkeit als das Rauchen. „Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Schmerzen mit einem höheren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und den Tod insgesamt verbunden sind, die Auswirkungen von Schmerzen auf den Tod nach einem Herzinfarkt wurden jedoch noch nicht in großen Studien untersucht“, sagt Studienautorin Dr. Linda Vixner, außerordentliche Professorin für medizinische Wissenschaft an der School of Health and Welfare der Dalarna University in Falun (Schweden). Sie und ihr Team analysierten die Gesundheitsdaten von mehr als 18.300 Erwachsenen (Durchschnittsalter 62 Jahre; 24,5 % Frauen), die zwischen 2004 und 2013 einen Herzinfarkt erlitten hatten, aus dem schwedischen Qualitätsregister SWEDEHEART. Die Schmerzen bewerteten sie anhand der Daten aus einer zweimonatigen Nachuntersuchung sowie einem Fragebogen, den die Teilnehmer ein Jahr nach ihrem Herzinfarkt ausfüllten. Ein Jahr nach ihrem Herzinfarkt berichteten demnach fast 40 Prozent der Teilnehmer über mäßige und fast fünf Prozent über starke Schmerzen. Bei denjenigen, die mäßige Schmerzen hatten, war die Wahrscheinlichkeit, während des Studienzeitraums von 8,5 Jahren aufgrund jeglicher Ursache zu sterben, um 35 Prozent höher als bei denjenigen, die keine Schmerzen aufwiesen. Menschen, die über extreme Schmerzen berichteten, hatten sogar ein mehr als doppelt so hohes Mortalitätsrisiko im Vergleich zu schmerzfreien Herzinfarkt-Überlebenden. Außerdem litten 65 Prozent der Teilnehmer, die bei der zweimonatigen Nachuntersuchung Schmerzen aufwiesen, auch noch bei der 12-monatigen Nachuntersuchung unter Schmerzen, was auf anhaltende und langfristige Schmerzen hindeutet. Den Studienautoren zufolge waren die von den Teilnehmern angegebenen Schmerzen eher auf andere Gesundheitszustände als auf den Herzinfarkt zurückzuführen. „Nach einem Herzinfarkt ist es wichtig, Schmerzen als einen wichtigen Risikofaktor für die künftige Sterblichkeit zu erkennen und zu bewerten. Darüber hinaus können starke Schmerzen ein potenzielles Hindernis für die Rehabilitation und die Teilnahme an wichtigen herzschützenden Aktivitäten wie regelmäßiger körperlicher Betätigung sein. Reduzierte oder fehlende körperliche Aktivität erhöht wiederum das Risiko“, erläutert Vixner die Zusammenhänge. Für Herzinfarkt-Überlebende mit Schmerzen sei es daher besonders wichtig, andere Risikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck und hohe Cholesterinwerte zu reduzieren. Eine Limitation der Studie ist, dass in der Teilnehmerbefragung nicht speziell nach der Dauer der Schmerzen gefragt wurde. Dass ein großer Teil der Probanden angab, sowohl zwei Monate nach dem Herzinfarkt als auch ein Jahr später Schmerzen zu haben, deutet nach Ansicht der Autoren jedoch darauf hin, dass die Schmerzen lang anhaltend waren. An der Studie nahmen außerdem nur Personen teil, die in Schweden lebten, wodurch die Ergebnisse möglicherweise nicht auf Personen in anderen Ländern oder Gemeinden übertragbar sind. (ah)
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